Fußball:Dynamo-Coach über Trainingslager: „Besser geht's nicht“

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Marbella/Dresden (dpa) - Ein Freund vom Winter ist Uwe Neuhaus nun wahrlich nicht. Und so verwunderte es auch nicht, dass der Trainer vom Fußball-Zweitligisten SG Dynamo Dresden seine Schützlinge trotz der nur kurzen Vorbereitungszeit gleich zehn Tage im spanischen Marbella versammelte - so lang wie kein anderes Team aus dem Bundesliga-Unterhaus.

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Marbella/Dresden (dpa) - Ein Freund vom Winter ist Uwe Neuhaus nun wahrlich nicht. Und so verwunderte es auch nicht, dass der Trainer vom Fußball-Zweitligisten SG Dynamo Dresden seine Schützlinge trotz der nur kurzen Vorbereitungszeit gleich zehn Tage im spanischen Marbella versammelte - so lang wie kein anderes Team aus dem Bundesliga-Unterhaus.

„Die Plätze waren perfekt, besser geht's nicht. Auch das Hotel ist optimal am Strand gelegen, um zu entspannen“, sagte der 58-Jährige am Sonntag dem vereinseigenen „Dynamo-TV“. „Wir hatten keine Einheit zu verschenken, durften zu keiner Zeit etwas fahrlässig angehen. Weil die Zeit drängt und die Plätze sind noch nicht alle vergeben.“

Neues wurde an der andalusischen Küste aber nicht einstudiert. Vielmehr ging es darum, das Bekannte zu optimieren - in kompletter Kaderstärke. Allzu oft konnten die Sachsen in dieser Saison verletzungsbedingt nur dezimiert trainieren, Automatismen konnten dabei nur reduziert greifen. „Ich erwarte, dass sich jeder an die Dinge hält, die wir vorgeben. Jeder muss professionell mit allem umgehen, egal ob Training oder Pflege danach. Dann bleiben uns auch die vielen Verletzungen erspart, die uns einige Punkte gekostet haben“, forderte Neuhaus.

27 Spieler hatte er für das Wintertrainingslager nominiert, nur 26 checkten im Hotel ein. Doch auch vom unentschuldigten Fernbleiben Eero Markkanens ließen sich die Sachsen die gute Laune nicht verderben. Der finnische Nationalspieler war unzufrieden mit seinem Reservistendasein und streikte - Dynamo beendete das Leihgeschäft daraufhin kurzerhand vorzeitig. Ein neuer Stürmer soll dafür aber nicht verpflichtet werden. Nicht nur weil es im Winter grundsätzlich schwerer ist, einen Treffer zu landen. Sondern auch weil einer, der mit der andalusischen Sonne im die Wette strahlte, noch in dieser Spielzeit zurückkehren könnte.

Angreifer Pascal Testroet hatte nach seiner schweren Knieverletzung - zugezogen am 1. Spieltag der Saison - erstmals seit viereinhalb Monaten wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren können. „Im Hotel habe ich schon ein paar Freudentränen verdrückt“, sagte der 27 Jahre alte Stürmer und war beflügelt von seinem ersten Torschuss seit Juli 2017. „Wenn man das Bild von vor viereinhalb Monaten sieht, hätte ich nicht gedacht, dass man überhaupt noch einmal Fußball spielen kann.“

Teamkollege Sören Gonther, der sich ebenfalls einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, konnte dagegen noch nicht mit nach Spanien reisen, wird erst nächste Saison wieder zurückkehren. Für den 31-Jährigen wurde deswegen zur Winterpause Marcel Franke vom englischen Zweitligisten Norwich City ausgeliehen. Nicht nur im Training, auch während der drei Testspiele durfte sich der 24 Jahre alte Innenverteidiger für einen Startplatz empfehlen.

Sowohl bei der 1:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg, dem 2:1-Erfolg gegen die U23 von Werder Bremen, als auch beim 3:1-Sieg gegen den FC Groningen testete Neuhaus den gebürtigen Dresdner jeweils 45 Minuten, rotierte dabei sein Team aber grundsätzlich zur Halbzeitpause komplett durch. Natürlich hat der Coach seine Vorstellungen, welche Spieler harmonieren könnten. „Vielleicht wird es zur Generalprobe schon so aussehen, aber da sollte sich keiner zu sicher sein, es kann immer noch etwas passieren“, sagte der 58-Jährige.

Am 19. Januar steht der letzte Test gegen den tschechischen Erstligisten FK Mladá Boleslav an. Jene Startformation wird Aufschluss darüber geben, mit welcher Elf der Zweitliga-Elfte am 25. Januar gegen den FC St. Pauli wieder siegen möchte. Neuhaus prognostiziert jedenfalls eine enge Restrunde: „Da ist viel Spannung wie noch nie. Nach zwei, drei Siegen oder Niederlagen machst du einen krassen Sprung, weil die Tabelle so eng ist. Da muss man konstant sein, immer wieder punkten und dir keine längere Schwächephase erlauben.“

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