Fußball:Die teuersten U-20-Spieler der Welt

Borussia Dortmund schnappt sich Ousmane Dembélé für 15 Millionen Euro. Ein hoher Preis für einen 18-Jährigen - doch es geht viel teurer.

Von Tim Brack

Ousmane Dembélé

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(Foto: AFP)

15 Millionen Euro bezahlt Borussia Dortmund geschätzt für die Dienste von Ousmane Dembélé (im Bild links) - ein hoher Preis für einen 18-Jährigen, der gerade einmal eine Saison in der ersten französischen Liga absolvierte. Dennoch ist das Top-Talent ein Schnäppchen im Vergleich zu anderen Fußballern, die bei ihrem Wechsel 20 Jahre oder jünger waren. Das sind die teuersten U-20-Fußballer.

Antonio Cassano

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(Foto: REUTERS)

Antonio Cassano wechselt 2001 vom AS Bari zum AS Rom. 28,5 Millionen Euro kostet der damals 19-Jährige. Sein Trainer Fabio Capello sagte später über den Stürmer, er sei mit Cristiano Ronaldo "der beste Spieler, den ich je trainiert habe". Cassanos einziges Problem: Die Professionalität, die ein Ronaldo stets verkörpert, lässt der Italiener vermissen. Skandale und Exzesse gehen mit dem Namen Cassano einher, so dass die Italiener für seine Eskapaden einen eigenen Namen erfinden, "Cassanate". Nach einer wechselhaften Karriere bei Vereinen wie Real Madrid, AC Mailand und Inter Mailand spielt der 33-Jährige mittlerweile bei UC Sampdoria.

Marquinhos

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(Foto: dpa)

2013 zieht Marquinhos (links) von Rom nach Paris um. 31 Millionen Euro bezahlt der Scheich-Klub Paris Saint-Germain für den damals 19-Jährigen. Der Innenverteidiger wird schnell zum Stammspieler und gewinnt zusammen mit Stürmer Zlatan Ibrahimovic (rechts) drei Meisterschaften, drei Ligapokale und einmal den französischen Pokal. Auch zu einigen Länderspielen bringt es der Brasilianer.

Anderson

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(Foto: dpa)

Anderson (rechts) ist 19 Jahre alt, als er den Schritt vom FC Porto zu Manchester United wagt. Für den Brasilianer ist die Aufgabe zu groß - unter United-Trainer Alex Ferguson wird er den hohen Erwartungen nie gerecht, die mit der Ablöse von 31 Millionen Euro auf ihm lasten. In 105 Premier-League-Spielen gelingen dem zentralen Mittelfeldspieler nur fünf Tore und acht Vorlagen. Manchester verleiht ihn 2013 nach Florenz, verkauft ihn nach der Leihe von einer Saison aber direkt weiter an die brasilianische Mannschaft Internacional. Dort spielt Anderson bis heute.

Javier Saviola

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(Foto: REUTERS)

Javier Saviola ist 2001 gerade U-20-Weltmeister und bester Torjäger des Turniers, als der FC Barcelona den Stürmer verpflichtet. 35 Millionen Euro bezahlen die Katalanen für den 19-Jährigen. Doch die erwünschte Verstärkung wird der Argentinier nie. Zweimal verleiht Barcelona den Stürmer deswegen, bis er bei Real Madrid landet. Bei den Königlichen läuft es nicht anders für Saviola. Er zieht weiter: Über Benfica Lissabon, FC Malaga, Olympiakos Piräus und Hellas Verona landet er schließlich bei seinem Heimatverein River Plate. Nach drei Monaten in Argentinien beendete Saviola seine bewegete Karriere im April 2016.

Renato Sanches

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(Foto: imago/ZUMA Press)

Als Bayern München den Doppelwechsel von Mats Hummels und Renato Sanches bekanntgibt, interessieren sich erst einmal alle für den Dortmunder Kapitän. Dabei ist der 18-jährige Portugiese von Benfica Lissabon die überraschendere Verpflichtung. Halb Europa soll das zweikampfstarke Mittelfeld-Talent gejagt haben. Sanches genügte nur ein halbes Jahr in der Profimannschaft von Benfica, um die Begehrlichkeiten der Top-Klubs zu wecken. Er überzeugte vor allem mit einem robusten Zweikampfeinsatz gepaart mit Übersicht und Technik. Die Bayern schlugen zu: für 35 Millionen Euro, zuzüglich möglicher Bonuszahlungen.

Wayne Rooney

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(Foto: AFP)

Wayne Rooney debütiert mit 16 Jahren in der Premier League beim FC Everton. Zwei Jahr später folgt der Wechsel zu Manchester United - für 37 Millionen Euro. Das Geld und die Geduld, die Manchester in den Stürmer investiert, zahlen sich aus. Rooney fällt zwar mit allerlei Feier-Eskapaden auf, erspielt sich mit seiner Arbeiter-Einstellung aber die Gunst der Manchester-United-Fans. Seit 2014 führt er seine Mannschaft als Kapitän an.

Luke Shaw

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(Foto: Getty Images)

Luke Shaw ist Manchester United sogar etwas mehr wert als Wayne Rooney. 37,5 Millionen Euro überweisen sie dem FC Southampton 2014 für den Linksverteidiger. Shaw ist 18 Jahre alt, als er bei United anfängt. Auf dem Talent ruhen große Hoffnungen, doch der Linksfuß hat viel Pech: Zahlreiche Verletzungen werfen ihn immer wieder zurück. Seit seinem Wechsel musste Shaw 371 Tage verletzungsbedingt aussetzen. Im September 2015 bricht er sich sein Schienbein. Rückkehr: ungewiss.

Lucas Moura

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(Foto: REUTERS)

Lucas kommt im Winter 2013 bei Paris Saint-Germain an. 40 Millionen Euro gibt der Scheich-Klub für den offensiven Mittelfeldspieler aus. PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi (links) und der damalige Sportdirektor Leonardo kaufen schlau ein, denn die Investition lohnt sich: An 48 Toren ist Lucas in 110 Einsätzen beteiligt in der Ligue 1. Damit steuert er maßgeblich zu den vier Meisterschaften und den drei Ligapokalen bei. In der Selecao debütiert Lucas 2011

Anthony Martial

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(Foto: Martin Rose/Getty Images)

Viele fragen sich im Sommer 2015, warum Manchester United den 19-jährigen Anthony Martial verpflichtet. Und dann auch noch für 50 Millionen Euro? Der Stürmer von AS Monaco ist zu diesem Zeitpunkt nur Experten ein Begriff. In 52 Spielen in der Ligue 1 schoss er elf Tore; mehr kann der Franzose nicht vorweisen. Ein Panik-Kauf von Manchester United also? Wohl kaum. In der Premier League überzeugt der Stürmer von Beginn an. Wird bereits im Oktober 2015 zum Spieler des Monats ernannt. Nach 30 Spielen in England ist er an mehr Toren beteiligt (elf Tore, sechs Vorlagen) als in seiner gesamten Zeit in der Ligue 1. Seine Ablösesumme könnte angeblich sogar noch auf 80 Millionen Euro anwachsen - wegen Bonuszahlungen

Raheem Sterling

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(Foto: REUTERS)

Raheem Sterling stellt im Sommer 2015 einen neuen Rekord auf. Mit seinem Wechsel vom FC Liverpool zu Manchester City für 63 Millionen Euro wird er zum teuersten englischen Transfer. Mit Boni steigt der Preis sogar auf 70 Millionen Euro. Viel Geld für einen 20-Jährigen, der in der vorherigen Saison eher gehobenes Mittelmaß (elf Tore) als Weltklasse verkörperte. In seiner ersten Saison bei Manchester City läuft es für Sterling dann schlecht. Der Flügelstürmer spielt selten über 90 Minuten, schießt nur sechs Tore und bereitet zwei vor. Vielleicht kann er den zukünftigen City-Trainer Pep Guardiola dennoch von sich überzeugen.

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