Dass Rahn aus dem Hintergrund schießen müsste und schoss, ist Teil der deutschen Fußballgeschichte; dass Neuer aus dem Hintergrund köpfelt, ist dagegen eher neu. Natürlich ist es immer erzählenswert, wenn ein Torwart zum Kopfball ansetzt und ein anderer Torwart den Ball hält, weil es der sog. Mann-beißt-Hund-Regel folgt: Die ungewöhnliche Geschichte ist immer die beste. So gesehen wird man die Szene mit den Torhütern Neuer (München) und Gikiewicz (Augsburg) gewiss noch ein paar Mal zu sehen bekommen, was aus ästhetischen Gründen auch gerechtfertigt ist. Schöner Kopfball, super Parade. Nicht gerechtfertigt ist es allerdings, wenn man wirklich an einer ungewöhnlichen Geschichte interessiert ist. Denn dass Neuer und nur Neuer derjenige sein würde, der am Ende des Spiels in Augsburg einen letzten leidenschaftlichen Versuch unternehmen würde, lag in der Natur der Sache. Gegenprobe: Wer sonst?
MeinungFC Bayern in der Bundesliga:An der Hauskultur versündigt
Kommentar von Christof Kneer
Lesezeit: 2 Min.
Was dem FC Bayern zurzeit fehlt? Ein verlässlicher Stürmer und eine Achse, die sich für das Spiel verantwortlich fühlt. Diese Erkenntnis wirft Fragen auf - nicht nur an den Trainer.
FC Bayern nach der Niederlage in Augsburg:Tracht und Prügel
Nach dem 0:1 in Augsburg findet sich der FC Bayern in Lederhosen wieder. Doch statt auf die Wiesn zu gehen, würde der Trainer nach vier sieglosen Bundesliga-Spielen am liebsten alles hinterfragen - auch sich selbst.
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