Berlin:Trotz Elfmeter-Frust: Atmosphärische Trendwende bei Hertha

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Cheftrainer Sandro Schwarz von Hertha BSC zeigt in eine Richtung. (Foto: Andreas Gora/dpa)

Sandro Schwarz fehlte zum ganz großen Glück nur ein Elfmeterpfiff. Der verwehrte Strafstoß nach einem Handspiel von Bayer Leverkusens Odilon Kossounou ärgerte...

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Berlin (dpa) - Sandro Schwarz fehlte zum ganz großen Glück nur ein Elfmeterpfiff. Der verwehrte Strafstoß nach einem Handspiel von Bayer Leverkusens Odilon Kossounou ärgerte den Trainer von Hertha BSC mächtig. Für Referee Benjamin Brand ließ Schwarz noch mildernde Umstände gelten, doch der Videoreferee bekam den Frust ab, da er nicht intervenierte.

„Was Herr Jöllenbeck, der uns auch in Gladbach gepfiffen hat, was er dann gesehen hat und wie er die Situation bewertet hat, habe ich wenig Verständnis für ehrlich gesagt“, sagte Schwarz. Keine Intervention, kein Elfmeter - es blieb für die Berliner beim respektablen 2:2 gegen die in der Fußball-Bundesliga weiter strauchelnde Werkself.

Der verwehrte Strafstoß war tatsächlich ein kleiner Kontrapunkt in der sonstigen, ganz ungewohnten Berliner Stimmungslage. Die Fans feierten das Team für ihre Leistung frenetisch. Auf der Tribüne lächelte der Präsident Kay Bernstein und Investor Lars Windhorst jubilierte bei Twitter. „Great game! Great fight!“.

Bei der Hertha ist die atmosphärische Trendwende geschafft. Schwarz hat der Mannschaft ein System verordnet, das sie mehr und mehr verinnerlicht. Fünf Punkte aus sechs Spielen sind nicht die große Fußball-Welt, aber der graue Schleier der vergangenen Jahre mit Abstiegssorgen hat sich auf wundersame Weise gelüftet. Dass Marco Richter (74.) nach seinem Comeback nach Krebsdiagnose schon zum zweiten Mal traf, passte zum Berliner Glücksgefühl. Suat Serdar (55.) hatte nach Leverkusens Führung ausgeglichen, das war der Hertha in dieser Saison noch nicht geglückt.

„Meine Mannschaft war sehr mutig und sehr aktiv, was die Verteidigungshaltung und das Anlaufverhalten angeht. Sie hatten sehr gute Balleroberungen und Phasen im Spiel, wo sie im Block verteidigt haben gegen Leverkusen“, sagte Schwarz.

Einen schwachen Trost im VAR-Frust gab es auch noch. Sogar die Leverkusener waren in der Elfmeter-Causa der gleichen Meinung. „Da braucht man auch Charakter, den nicht zu geben“, sagte Kerim Demirbay. Torwart Lukas Hradecky ergänzte: „Das war das Quäntchen, das wir gebraucht haben.“

© dpa-infocom, dpa:220910-99-708629/2

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