Barças Schiedsrichteraffäre:Clásico vor Gericht

"Unschuldig": Barça-Präsident Joan Laporta sieht seinen Klub zu Unrecht angegriffen. (Foto: Dax/Imago)

Real Madrid beschließt, dem wahrscheinlichen Prozess gegen den FC Barcelona wegen mutmaßlichen Sportbetrugs als Partei beizutreten - der Schritt ist eine Kehrtwende.

Von Javier Cáceres, Berlin

Die Schiedsrichteraffäre um den FC Barcelona zieht immer weitere Kreise. Am Sonntag trat das Präsidium des Erzrivalen Real Madrid zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen - und beschloss, dem sich abzeichnenden Strafprozess wegen mutmaßlichen Sportbetrugs gegen Barça als Partei beizutreten. Real Madrid wolle als möglicher Geschädigter damit seine "legitimen Interessen" wahren.

Der Schritt ist eine Kehrtwende. Obschon die Affäre um die Millionen-Zahlungen von Barça an José María Enríquez Negreira, die langjährige Nummer zwei des spanischen Schiedsrichterwesens, seit Wochen gärt und die Klubmitglieder Druck machen, hatte sich Madrid als Institution bisher nicht öffentlich gegen Barça positioniert.

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Auch der Clásico zwischen Real und Barcelona steht im Schatten der seit Wochen wabernden Schiedsrichter-Affäre. Die Anhänger von Madrid prangern mit gefälschten Banknoten Korruption an, während der Fall immer weitere Kreise zieht.

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Unter anderem verweigerte Madrid seine Unterschrift unter ein Kommuniqué, in dem alle Erst- und Zweitligisten (mit Ausnahme Barças) die Aufklärung der Affäre forderten. Barça und Madrid sind tragende Säulen des umstrittenen Super-League-Projekts.

Im Zuge einer Steuerprüfung war publik geworden, dass Barça von 2001 bis 2018 rund sieben Millionen Euro an den früheren Schiedsrichterfunktionär Enríquez Negreira gezahlt hat. Die Staatsanwaltschaft ist der Überzeugung, Barça habe durch die Zahlungen von Schiedsrichtern begünstigt werden wollen. Barças aktueller Präsident Joan Laporta beteuerte am Sonntag, der Klub sei "unschuldig".

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