Eishockey:Smith öffnet die Tür zur Meisterschaft

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Dritter Sieg im vierten rein bayerischen Finalspiel: Benjamin Smith (links) vom EHC München jubelt nach seinem Tor zum 1:0 gegen den ERC Ingolstadt. (Foto: Daniel Löb/dpa)

Durch drei Tore im letzten Drittel gewinnt München das vierte Eishockey-Finalspiel mit 3:0 beim ERC Ingolstadt. Am Sonntag kann der EHC den DEL-Titel mit einem Sieg vor heimischem Publikum perfekt machen.

Von Christian Bernhard, Ingolstadt

Dem EHC Red Bull München fehlt nur noch ein Sieg zum Gewinn der Meisterschaft in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Der souveräne Hauptrundensieger gewann am späten Freitagabend Finalspiel vier beim ERC Ingolstadt mit 3:0 und ging dadurch in der Best-of-seven-Serie mit 3:1 in Führung. Am Sonntag kann er mit einem Heimsieg den vierten Titelgewinn der Klubgeschichte nach 2016, 2017 und 2018 perfekt machen.

Bei den Münchnern gab es keinen Wechsel in der Aufstellung, Verteidiger Zach Redmond fehlte weiterhin. Bei den Ingolstädtern stand wie schon am Dienstag der 21-jährige Jonas Stettmer im Tor. Die eigentliche Nummer drei bestritt erst sein zweites DEL-Spiel von Anfang an, der am Dienstag erkrankt fehlende Kevin Reich saß als Stettmers Ersatzmann auf der ERC-Bank. Stettmer war von Beginn an gefordert, da die Münchner früh Druck machten. Besonders die Angriffsreihe um den DEL-Spieler des Jahres, Yasin Ehliz, schnürte den ERC immer wieder in dessen Drittel ein, Ehliz zeigte sich in Minute vier mit einem Abschluss auch gefährlich.

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Bei Ingolstadts erstem schnellen Umschaltmoment musste aber auch Münchens Nationaltorhüter Mathias Niederberger wach sein (5.). Mehr vom Spiel hatten aber die Münchner, ihr aggressives Forechecking bereitete den Ingolstädtern Probleme. "Wir verlieren die Scheibe vorne zu schnell", bemängelte EHC-Stürmer Justin Schütz dennoch nach Drittel eins bei Magentasport.

Zwölf Minuten vor Schluss beendet Smith die Torflaute, es bleibt aber lange spannend

Ben Street, mit 16 Scorerpunkten erfolgreichster Scorer der Playoffs, sagte vor dem Spiel, die Aufgabe der Münchner bestehe darin, Stettmer die Sicht auf die Scheibe zu erschweren und "hässliche Tore" zu erzielen. Daran versuchten sich die Münchner vor allem in ihrem ersten Überzahlspiel, doch der junge ERC-Torhüter blieb ruhig und wehrte auch gegen Trevor Parkes gut ab (31.). Niederberger hatte in der temporeichen Partie bis zum Schlussdrittel nicht so viel zu tun - in den ersten 40 Minuten ließen die Münchner nur zehn ERC-Torschüsse zu (bei 23 eigenen Versuchen) - war aber bei einem schön ausgespielten Ingolstädter Konter in Minute 34 gefordert und zur Stelle. "Wir wissen, dass sie mit Speed spielen, deswegen sind sie hart zu verteidigen", erklärte Street. Trotz des hohen Tempos und einiger kleineren Nickligkeiten blieben die Münchner diszipliniert und kassierten in den ersten zwei Dritteln keine Strafzeit.

EHC-Verteidiger Maximilian Daubner hatte vor Finale Nummer vier gewarnt, das Spiel einfach zu halten. "Wir sind in ihre Konter gelaufen und sie haben das eiskalt ausgenutzt", sagte er mit Blick auf Spiel drei am Dienstag, als der ERC mit einem Doppelschlag innerhalb von 42 Sekunden das Spiel in der Schlussphase zum 4:3-Sieg drehte. Allerdings waren es dabei nicht nur die Ingolstädter Konter, die den Münchnern zusetzten - wie schon im ersten Finalspiel in München, das der EHC mit 2:1 gewann, machte Ingolstadt im Schlussdrittel erneut viel Druck.

Die Münchner empfangen den ERC Ingolstadt am Sonntag um 14 Uhr

Auch am Freitag hatte Ingolstadt sehr gute Momente im Schlussdrittel, in Minute 46 musste Niederberger zweimal retten. Wenig später tat sich auf der anderen Seite viel Platz vor Ben Smith auf, den er nutzte. Er hielt das Tempo hoch und bezwang Stettmer mit einem Schlenzer (48.). Nachdem die Münchner ihr erstes Unterzahlspiel schadlos überstanden, hielten sie die Scheibe häufig in der offensiven Zone, sodass Ingolstadt lange nicht zum Schlussspurt ansetzen konnte. Als Ty Ronning doch gefährlich abzog, war Niederberger da (59.). Ryan McKiernan und Maximilian Kastner machten mit zwei Treffern ins leere Tor dann alles klar (jeweils 60.).

Das vierte Finalspiel war das dritte sehr enge in der Finalserie - und zum zweiten Mal hatten die Münchner das bessere Ende für sich. Der Lohn: Am Sonntag, 14 Uhr, können sie den Finalsack zumachen.

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