Andreas Rettig beim DFB:"Ich war nicht unbedingt der Wunschkandidat des FC Bayern"

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Andreas Rettig (vorne) und Bernd Neuendorf schreiten zur Pressekonferenz. (Foto: Kirill Kudryavtsev/AFP)

Der neue DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig und Präsident Bernd Neuendorf reagieren auf die aktuelle Kritik, erklären das Ende der Taskforce - und sagen, wie es bei der Bundestrainer-Suche steht.

Der neue DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig hat gelassen auf die Kritik insbesondere von Karl-Heinz Rummenigge reagiert. "Ich habe zur Kenntnis genommen, dass ich nicht unbedingt der Wunschkandidat des FC Bayern war", sagte Rettig während seiner Vorstellung am Montag beim Deutschen Fußball-Bund: "Ich kenne das belastete Verhältnis. Wir werden den FC Bayern brauchen, es ist der bedeutendste Klub. Es nutzt nichts, wenn wir uns hier auseinanderdividieren."

Rücktritt aus Taskforce
:Nächstes Zerwürfnis beim DFB

Rummenigge und Mintzlaff treten aus der Taskforce zurück - und begründen diesen Schritt teilweise mit der Verpflichtung von Andreas Rettig als DFB-Geschäftsführer.

Er habe vor der Bekanntgabe seiner neuen Position am Freitagvormittag deshalb versucht, mit "Herrn Hoeneß und Herrn Rummenigge" Kontakt aufzunehmen, per SMS und via Anrufbeantworter. Beide Versuche seien unbeantwortet geblieben. Rummenigge als Aufsichtsratsmitglied bei den Bayern und Oliver Mintzlaff, der Aufsichtsratsvorsitzende von RB Leipzig, hatten am Sonntag ihren Rücktritt aus der Taskforce des DFB verkündet.

Die Taskforce sei in wichtige Beschlüsse des DFB nicht eingebunden, teilweise nicht einmal informiert worden, kritisierte Rummenigge und nannte explizit die Personalie Rettig. DFB-Präsident Bernd Neuendorf betonte am Montag, die Taskforce habe nie die Kompetenz für Entscheidungen gehabt, sondern sei als beratendes Gremium einberufen worden. Dieses sei nach den Rücktritten nicht mehr existent.

Mit Mintzlaff und Rummenigge habe er nach deren Erklärung telefoniert. "Der DFB ist kein Klub", sagte Neuendorf: "Es hat in diesem Gremium nicht ein einziges Mal den Wunsch gegeben, über die Geschäftsführung Sport zu sprechen."

"Einen deutlichen Schritt weiter" bei der Bundestrainersuche

Neuendorf stellte überdies klar, dass DFB-Sportdirektor Rudi Völler bei der Suche nach einem neuen Bundestrainer den "Hut auf" hat. Auch Rettig sieht Völler bei der Nachfolgeregelung für Hansi Flick "im Lead", wie er betonte. "Da geht es um die inhaltliche Bewertung der Fachkompetenz, da ist er mir überlegen, er war Weltmeister", sagte Rettig über Völler, der ihm qua Organigramm beim DFB unterstellt ist.

Neuendorf berichtete, man sei "einen deutlichen Schritt weiter" im Vergleich zum Start der Suche am Tag nach dem Länderspiel gegen Frankreich am vergangenen Mittwoch. Die Kontaktaufnahme zu Kandidaten sei "erfolgt", er werde aber "keine Wasserstandsmeldungen zu Gesprächen" abgeben. Der neue Verantwortliche soll bis zur USA-Reise der DFB-Auswahl (9. bis 18. Oktober) benannt sein.

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