DFB-Affäre:Kochs Umschaltspiel

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Rainer Koch ist seit 2007 Vizepräsident des DFB. (Foto: Thomas Boecker/DFB/Imago)

In der Affäre um einen auch intern scharf kritisierten Beratervertrag gerät der mächtige DFB-Vize Rainer Koch noch stärker in Erklärungsnot: Neue Dokumente zeigen, dass sein Verhältnis zum geheimnisvollen Berater Diekmann über Jahre enger war als bekannt.

Von Johannes Aumüller und Thomas Kistner, Frankfurt

Sommer 2016, in Frankreich läuft die Fußball-EM. Rainer Koch, der Multifunktionär aus Bayern, ist natürlich Teil der Delegation des Deutschen Fußball-Bundes, die der damals frisch gewählte Präsident Reinhard Grindel anführt. Am 21. Juni 2016 ist an Koch eine Mail adressiert, der Ton ist vertraulich und der Absender zu Scherzen aufgelegt. "Lieber Rainer, ich hoffe, Du amüsierst dich gut in Paris", heißt es, dann folgt ein Seitenhieb auf den neuen Verbandschef Grindel. "Wo habt ihr denn so schnell für euren Präsidenten den ,Doktor' herbekommen? Ehrendoktor-Würde von der noch nicht gebauten DFB-Akademie verliehen?"

Insider-Humor. Hier ein Tritt gegen den neuen Präsidenten, da ein paar Spötteleien mit dessen Vize. Top-Funktionäre wie Koch empfangen viele Nachrichten, wenn der Tag lang ist. An diese Doktor-Mail kann er sich nicht erinnern, teilt Koch auf Anfrage mit, sie befinde sich auch nicht in seiner Mailablage. Aber sie könnte für Koch noch zum Problem werden. Denn der Verfasser war: der Kommunikationsberater Kurt Diekmann, heute 74.

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Das ist jener Medienagent, der seit Monaten im Zentrum des DFB-internen Machtkampfes steht. Obwohl ihn an der DFB-Spitze irgendwie so keiner richtig kennt oder kennen will. Im Jahr 2019 erhielt Diekmann einen mit gut 360 000 Euro dotierten Beratervertrag, der penibel abgeschirmt wurde - und auch deshalb beim heutigen Präsidenten Fritz Keller und dessen Vertrauten derart viele Fragen aufwarf, dass bald interne und externe Prüfer die Vereinbarung untersuchen mussten. Sie kamen jüngst zu alarmierenden Zwischenbefunden: Wofür Diekmann so viel Geld bekam, ist ihnen bisher nicht ersichtlich. Die DFB-Revisoren halten eventuell sogar eine "forensische Unterschlagungsprüfung" oder gleich eine Selbstanzeige in der Sache für angebracht.

Wie konnte es so weit kommen?

Eine Kernfrage lautet nun: Wie lange war der unsichtbare, hochbezahlte Berater tatsächlich schon im DFB-Umfeld tätig - und weshalb? Dabei steht seit Wochen im Fokus, wie gut und wie lange sich Vize Koch und Diekmann schon kennen. Koch erweckte bisher stets den Eindruck, als sei das nur ein flüchtiger Bekannter. Diekmann? Nein, den kennt er kaum näher. Diese Darstellung hörten sie im Verband immer wieder. Auch bei Anfragen blieb Koch stets defensiv. Als die SZ zum Beispiel im Februar ein Treffen Kochs mit dem Schweizer Compliance-Experten Mark Pieth im Januar 2016 enthüllte, an dem laut Pieth auch Diekmann teilnahm, blendete Koch den Berater einfach aus: Auf explizite Anfrage ließ der DFB damals via Presseanwalt wissen, es habe seinerzeit in der Tat ein Treffen zwischen Koch und Pieth gegeben. Zur Kernfrage, ob Diekmann teilgenommen hat: kein Wort. Es wurde aber auch nicht bestritten. Ende April richtete die SZ zwei Anfragen zu möglichen Treffen von Koch/Diekmann im zeitlichen Kontext der im Herbst 2015 aufgeflammten WM-2006-Affäre an den DFB. Von Koch: keine konkrete Antwort.

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Ganz nach dem Motto: Diekmann, wer ist das? Wird der am Ende nur immer mit Diekmeier verwechselt, dem unglücklichen Ex-Rechtsverteidiger des HSV?

Nun zeigen neue SZ-Recherchen, Dokumente und die Umstände diverser Treffen, wie lange, intensiv und womöglich auch gedeihlich das Verhältnis zwischen Diekmann und Koch war. Zwischen Rainer und Kurt. Ein umfangreicher Fragenkatalog der SZ dazu löste bei Koch nun das aus, was man im Fußball gern als schnelles Umschaltspiel bezeichnet. Am Freitagmittag ging er via Facebook in die Offensive.

Koch räumt eine "Geschäfts-Akquise" ein

Ausufernd nimmt er Stellung zu manchen der Vorgänge, er versucht dabei, außerordentliche Transparenz zu zeichnen. Doch zu anderen Fragen äußert er sich weiter nicht, vor allem nicht beim heikelsten Teil dieser bisher so diskreten Verbindung: zu Fragen hinsichtlich Diekmanns belegten Umtrieben rund um zwei DFB-Groß-Affären: die "Sommermärchen"-Affäre 2015 - und den Sturz des Ex-Präsidenten Grindel, von Diekmann auch gern "Grinch" genannt.

Immerhin räumt Koch nun neben einigen der belegten Treffen auch ein, dass Diekmann "in den Jahren 2015 und 2016 diverse Male mir gegenüber Geschäfts-Akquise betrieben" habe. Das sei ein ganz normaler Vorgang für einen Geschäftsmann. Was hingegen "angebliche Zusammenhänge zu anderen Tätigkeiten und Geschäftsbeziehungen des Herrn Diekmann und insbesondere zur Berichterstattung des Spiegel in Sachen ,Sommermärchen'" kolportiert werde, sei "unwahr".

Warum gab sich Koch über Treffen mit Diekmann in der Vergangenheit wortkarg?

Das Sommermärchen, die große Affäre um die WM 2006, ist die größte Schwachstelle im Verhältnis der beiden Vertrauten. Viele Verbindungspunkte fallen in jene Zeit, wie Koch nun in Teilen bestätigt. Am 16. Oktober 2015 erschütterte damals der Spiegel mit seiner "Sommermärchen"-Enthüllung um dubiose Millionen-Transaktionen rund um die WM 2006 die Fußball-Szene. Sie bescherte dem DFB Strafverfahren, ein Image-Desaster und Selbstreinigungskosten in Millionenhöhe. Kurz davor, im September 2015, gab es laut internen Unterlagen zwei Begegnungen zwischen Koch und Diekmann. Und nun ist auch ein Treffen am 27. Oktober 2015 aktenkundig: Es fand wegen eines von Koch mit initiierten Projektes, des Amateur-Wettbewerbs "Spiel des Lebens", bei einem TV-Sender statt. Koch sagt nun, Diekmann habe sich bei ihm im Sommer 2015 gemeldet, da sei es auch um dieses Amateur-Projekt gegangen - das übrigens auch Anlass eines weiteren Treffens zuvor am 5. September in Juist gewesen sei. Dort fand das Amateur-Spiel statt. Bleibt die Frage, warum das bei früheren Anfragen zur Beziehung nicht dargelegt wurde?

Diese Antwort erfolgt jedenfalls erst jetzt. Auf eine Anfrage Ende April hatte sich Koch zu den zwei September-Treffen nicht geäußert. Offen bleibt insofern noch immer die Auskunft zu einem Meeting, das nach Aktenlage in Bremen stattgefunden haben soll. Dort hat Diekmann ein Büro.

Wusste Koch vorab etwas zu den Spiegel-Enthüllungen zum Sommermärchen?

Für Koch ist dieses spezielle Terrain heikel, weniger die Frage, was ein Medienagent generell so treibt. Denn Diekmann, früher Sprecher des Haniel-Konzerns und kurzzeitig auch SPD-Landtagskandidat, hatte im Sommer und Herbst 2015 offenkundig beste Kenntnisse über das "Sommermärchen"-Thema. Der Korruptionsbekämpfer Pieth erinnert sich sogar, Diekmann habe ihm schon vor der Spiegel-Enthüllung wiederholt angekündigt, dass da bald etwas Großes komme, "eine Art Bombe". Deshalb verstärkt jede neu auftauchende Zusammenkunft Diekmanns mit Koch die Frage, was der DFB-Vize womöglich wusste über die "Sommermärchen"-Causa: auch schon etwas vorab, also vor der Enthüllung?

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Auf konkrete SZ-Anfrage im Februar, ob er vor der Spiegel-Publikation gewusst habe, dass eine Enthüllung zum Thema WM 2006 in Vorbereitung sei, war Koch im Zuge einer allgemeinen Antwort nicht eingegangen. Vergangene Woche sprach der frühere DFB-Funktionär Reinhard Grindel - 2015 Schatzmeister, ab 2016 für drei Jahre Präsident - dann in einem ZDF-Interview Klartext. Grindel sagte, er wisse, dass Koch vor der Veröffentlichung des Spiegel von den Recherchen zum "Sommermärchen" gewusst habe - und dass er weder Präsidium noch Präsidenten unterrichtet habe. Koch selbst habe ihm Tage zuvor von den Recherchen erzählt. Der SZ bestätigt ein weiterer Zeuge, dass daraufhin damals sofort die Fühler in das Magazin ausgestreckt worden seien. Koch bemerkte zu Grindels Vorwurf lapidar, "dass die Aussagen von Reinhard Grindel nicht der Wahrheit entsprechen". Klar ist: Sollte Koch vorab davon gewusst haben, hätte er aktiv werden müssen - um Schaden vom DFB abzuwenden. Doch auch zu diesem bedeutsamen Umstand hinterließ Koch beim flotten Umschaltspiel am Freitag nur Nebulöses.

Im Herbst 2015 wurde Koch jedenfalls endgültig einer der mächtigsten Akteure im DFB. Präsident Wolfgang Niersbach verlor ob seiner Verstrickung in die Affäre das Amt; Koch und Reinhard Rauball, als Vertreter der Profis, übernahmen interimistisch die Spitze. Und die Drähte zu Diekmann glühten fort - auch im Sommermärchen-Kontext. Da ist nicht nur das gemeinsame Treffen mit Pieth Ende im Januar 2016 in Zürich. Kurz zuvor, zeigt sich jetzt, wurde ein bemerkenswertes Papier verfertigt.

In einer auf 3. Januar 2016 datierten "Analyse Ist-Situation" seiner Firma "Hanse Business & Media" fasste Diekmann detaillierte Einschätzungen und Erkenntnisse zur Sommermärchen-Affäre zusammen. Als "persönlich/vertraulich" gerichtet an: Dr. jur. Rainer Koch. Vorneweg ein Zitat von Heinrich Heine, leicht abgewandelt: "Denk an den DFB ich in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht."

Eine Analyse für den Interimschef? Bemerkenswert, und offenbar eine mit Anlass für Diskretion. Kochs damaliger Mit-Präsident Rauball erfuhr nichts von der Analyse, wie er der SZ auf Anfrage mitteilt: Sie sei ihm "bis heute nicht bekannt". Und Koch? Für ihn ist auch diese Analyse bedeutungslos. Vage habe er in Erinnerung, dass Diekmann ihm so ein Papier zukommen ließ, "es landete seinerzeit sehr schnell nach Eingang im Papierkorb". Es habe sich "leicht erkennbar" um ein offensichtliches Akquise-Papier gehandelt, "das vom DFB weder beauftragt noch vergütet worden war und blieb ohne irgendwelche Auswirkungen oder Folgen".

Diekmann empfiehlt "kriminologische Methoden"

Demnach sind damals richtungsweisende Feststellungen im Müll gelandet. Diekmann bemängelte nämlich, dass der - sündteure - Einsatz der Kanzlei Freshfields, die das Sommermärchen damals aufklären sollte, ohnehin "nur partiell erfolgreich sein" könnte; damit sollte er am Ende Recht behalten. Noch aufschlussreicher ist die Erkenntnis, die seine Analyse beendet. Denn Diekmann mahnt zusätzliche Aufklärungshilfe in der Affäre an: Um die Handlungsfähigkeit der DFB-Spitze wieder zu erlangen, scheine es "ebenso sinnvoll wie dringlich zu sein, mit eigeninitiierten professionellen kriminologischen Methoden die bisherigen Aufklärungsbemühungen zu unterstützen". Das legt eine bemerkenswerte Fährte.

"Eigeninitiierte professionelle kriminologische Methoden" - das lässt sich in den Begriff "Forensik" fassen. Und Forensiker sind ein Schlüsselbegriff geworden im Grabenkrieg um den DFB.

Offiziell gehen Forensiker beim DFB seit dem Frühjahr 2019 aus und ein; da begann die Berliner Firma Esecon ihre Tätigkeit im Verband. Diekmann und Topleute von Esecon sind miteinander vertraut, die Engagements beim DFB begannen nahezu zeitgleich. Esecon sollte sich zunächst um Ungereimtheiten in der Kooperation mit dem Langzeitvermarkter Infront kümmern, die der DFB dann beendete; später folgte eine Generalinventur inklusive der dubiosen Geldflüsse rund um die WM 2006. Mit dem Codenamen "Hydra" wurde dieses Ermittlungsprojekt versehen, und Diekmann erhielt in diesem Kontext seinen von den Prüfern heute so scharf monierten 360 000-Euro-Vertrag. Er sollte die "Hydra"-Arbeiten medial begleiten, hieß es.

Nun steht seit Kurzem sogar der Verdacht im Raum, dass der Berater im "Hydra"-Kontext noch weit mehr abgriffen haben könnte - weil mehrere Rechnungsstellungen von ihm an Firmen aus dem Esecon-Umfeld "für Hydra" auftauchten. Die Firma dementiert, dass dies irgendetwas mit dem DFB zu tun habe. Ist ihr also einfach kein anderer Betreff-Name eingefallen als das seltsame Wörtchen "Hydra"?

2012 hatte Diekmann erstmals drei DFB-Funktionäre mit einem angeblich explosiven Korruptionswissen von Forensikern in ein Meeting gelockt, auch Koch war dabei. Es soll dann aber, entgegen der spannenden Ankündigung, um ganz andere Themen gegangen sein. 2016 die Empfehlung "eigeninitiierter professioneller kriminologischer Methoden". 2019 begannen forensische Aktivitäten beim DFB. Ist also Anno 2019 etwas erblüht, das lange zuvor ausgesät worden war? Koch sagt dazu, dass es von ihm zwischen 2016 und 2019 keinerlei Kontakt zu Forensiker-Firmen gegeben habe. Des weiteren sei die Annahme , Diekmann habe gar keine Kommunikationsberatung für die Infront-Untersuchung erbracht, sondern sei "für andere in den Vorjahren erbrachte Dienstleistungen für den DFB oder mich oder andere im DFB ,nachvergütet' worden", schlicht: "Grob wahrheitswidrig und verleumderisch."

Für Koch geht es um alles

Klar ist: Für Koch geht es um alles. Bei den anderen Kombattanten stehen die Zeichen mittelfristig auf Abschied: bei Schatzmeister Stephan Osnabrügge, General Friedrich Curtius und Präsident Fritz Keller, der nach seiner Nazivergleich-Entgleisung gegen Koch eine Entschuldigungstour gestartet hat und um sein Amt kämpft - jedenfalls, solange es seine Rivalen auch tun. Koch, der auch ein hoch dotiertes Vorstandsmitglied in Europas Fußball-Union Uefa ist, gibt sich gewiss als letzter geschlagen. Ohne DFB-Amt wäre übrigens auch der Uefa-Posten weg.

Dabei sprach ihm die Amateur-Konferenz vor Wochenfrist nur mit knapper Mehrheit, auch dank seiner eigenen Stimmen, das Vertrauen aus. Das Verhältnis mit dem Profilager ist zerrüttet, das belegt ein scharfer, öffentlich präsentierter Briefwechsel mit Liga-Chef Christian Seifert vor wenigen Tagen. Und die steten Weiterungen in der Diekmann-Causa setzen Koch mehr und mehr zu. Für das Wochenende ist eine Interview-Offensive geplant - es gilt mal wieder, angebliche böse Mächte im Hintergrund zu bekämpfen.

Im Zuge des schnellen Umschaltspiels hat Koch nun auch kundgetan, wie lange er Diekmann genau kennt: Auf den 9. November 2011 datiert er das erste Treffen, bei einem Workshop in Niedersachsen. Der Medienagent selbst hatte indes schon ein Jahr zuvor an die DFB-Türen geklopft. Am 19. März 2010 erhielt der damalige DFB-Präsident Theo Zwanziger ein Schreiben, in dem der Agent, für einen Mindestbetrag von 150 000 Euro für fünf Monate, heftige Einflussnahme auf die freie Medienberichterstattung anbot. Vom gezielten Platzieren medialer Botschaften über "aktive gesteuerte Kommunikation" bis hin zur Umgestaltung der DFB-Presseabteilung, deren Tagwerk durch "punktgenaue subtile Hintergrund-Arbeit" abzusichern sei. Diekmann schweigt dazu, auch auf die Frage, ob er seine damals offerierte, ausgebuffte Medien-Beeinflussung dann eben später, bei seiner mit 360 000 Euro vergüteten Beratertätigkeit für den DFB in den Jahren 2019/20 ausgeübt habe.

Schäuble sagt, Fritz Keller sei ein "anständiger Mensch"

Jedenfalls passt in das Gesamtbild, dass Koch, der von der damaligen Beratungsofferte nichts gewusst haben will, nun eine neue, originelle Frage beschäftigt. Er argwöhnt eine Verschwörung hinter der öffentlichen Kritik an ihm - soll da in Wahrheit nur die Aufklärung DFB-interner Misswirtschaft und Korruption verhindert werden? "Haben wir da in ein Wespennest gestochen", schreibt er, "und stören?"

Immerhin, das Wespen-Bild hat Konjunktur. Kurz zuvor hatte es auch Wolfgang Schäuble schon benutzt, ein langjähriger Kenner der deutschen Sportszene. Via Spiegel meldete sich der Präsident des deutschen Bundestags zu den anhaltenden Turbulenzen um Fritz Kellers unsäglichen Nazi-Vergleich. "Ich kenne den Fritz Keller ziemlich gut", sagte CDU-Mann Schäuble, "ich weiß, dass er ein anständiger Mensch ist. Manchmal denke ich, er hat sich da in ein Wespennest begeben."

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