Bundesliga:BVB bestätigt Verkauf von Sancho für 85 Millionen

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Ab nach Manchester: Jadon Sancho von Borussia Dortmund. (Foto: Ina Fassbender/AFP)

Der Wechsel des Engländers nach Manchester ist quasi perfekt. Ein Kölner zeigt ein spektakuläres Match in Wimbledon. Phoenix Suns erreichen das NBA-Finale.

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Bundesliga, BVB: Der Wechsel des englischen Fußball-Nationalspielers Jadon Sancho von Borussia Dortmund zu Manchester United ist quasi perfekt. Der BVB bestätigte am Donnerstag eine "grundsätzlich Einigung" beider Klubs. Der englische Topklub werde eine "fixe Transferentschädigung in Höhe von 85,0 Millionen EUR zahlen", heißt es in einer adhoc-Mitteilung des börsennotierten Klubs. Inklusive Bonuszahlungen soll der englische Rekordmeister für den 21 Jahre alten Außenbahnspieler angeblich sogar bis zu 95 Millionen Euro zahlen. Dem Vernehmen nach erhält Sancho einen Fünfjahresvertrag beim Team von Old Trafford. Der Transfer von Sancho ist damit einer der teuersten in der Bundesliga-Geschichte. Die 100-Millionen-Grenze knackte nur der Franzose Ousmane Dembele, der 2017 für 105 Millionen Euro (plus Boni bis 42 Millionen) vom BVB zum FC Barcelona wechselte.

Nationalspieler Kai Havertz wechselte im vergangenen Sommer für 80 Millionen Euro von Bayer Leverkusen zum FC Chelsea. Die Ablöse kann sich allerdings durch Bonuszahlungen noch weiter erhöhen. Sanchos Vertrag in Dortmund hatte noch eine Gültigkeit bis zum 30. Juni 2023. Bei der EM-Endrunde kam Sancho bislang allerdings nur sechs Minuten zum Einsatz, auch den Sieg gegen Deutschland im Achtelfinale (2:0) errang England ohne Sanchos Hilfe.

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Von Martin Schneider

Tennis, Wimbledon: Durch eine Fünf-Satz-Niederlage gegen den zweimaligen Sieger Andy Murray ist der deutsche Tennisprofi Oscar Otte in der zweiten Runde in Wimbledon ausgeschieden. Der 27 Jahre alte Kölner verlor am Mittwoch in London auf dem Centre Court trotz starker Leistung 3:6, 6:4, 6:4, 4:6, 2:6 gegen den 34-jährigen Schotten. Otte hatte sich über die Qualifikation erstmals in das Hauptfeld des auf Rasen ausgetragenen Grand-Slam-Turniers gespielt. Zuvor war Dominik Koepfer erstmals in Wimbledon in die dritte Runde eingezogen. Der Weltranglisten-62. besiegte Kwon Soon Woo aus Südkorea nach fast vier Stunden Spielzeit 6:3, 6:7 (8:10), 7:6 (7:2), 5:7, 6:3. An diesem Donnerstag trifft der Hamburger Alexander Zverev auf den Amerikaner Tennys Sandgren. Bei den Damen wollen dann Angelique Kerber und Andrea Petkovic das Weiterkommen unter die letzten 32 schaffen. Insgesamt waren elf deutsche Profis in das auf Rasen ausgetragene Grand-Slam-Turnier gestartet.

Basketball, NBA: Angeführt von Altstar Chris Paul haben die Phoenix Suns zum dritten Mal in ihrer Geschichte die Finals der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA erreicht. Der 36-Jährige steuerte 41 Punkte zum klaren 130:103 bei den Los Angeles Clippers bei. Damit setzten sich die Suns, die noch nie die Meisterschaft gewonnen haben, in der Final-Serie im Westen mit 4:2 durch. Die vor der Saison hochgehandelten Clippers, die ohne ihren verletzten Kawhi Leonard auskommen mussten, warten weiter auf ihre erste Teilnahme an den Finals. Phoenix trifft in der Endspiel-Serie auf die Milwaukee Bucks oder die Atlanta Hawks. Im Duell um den Gewinn der Eastern-Conference steht es 2:2. "Das fühlt sich verdammt gut an", sagte Paul, der zum ersten Mal in den Finals steht: "Und das nach 16 Jahren mit harter Arbeit, vielen Operationen und schweren Niederlagen."

Fußball, England: Nuno Espírito Santo ist neuer Chefcoach des Premier-League-Clubs Tottenham Hotspur. Wie der englische Fußballverein am Mittwoch bekanntgab, erhielt der 47-Jährige einen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2023. Der Portugiese hatte nach vier Jahren die Wolverhampton Wanderers einvernehmlich verlassen und tritt die Nachfolge des beurlaubten José Mourinho an. Dazwischen fungierte Ryan Mason als Interimscoach bei den Spurs. Santo, der als Spieler mit dem FC Porto einmal die Champions League gewann, trainierte zuvor unter anderen den FC Valencia und FC Porto. "Ich bin glücklich und freue mich auf den Arbeitsbeginn. Wir haben keine Zeit zu verlieren und müssen sofort mit der Arbeit beginnen", sagte Santo. Tottenham hatte die abgelaufene Saison als Tabellensiebter beendet.

Radsport, Tour de France: Vier Tage nach dem durch eine Zuschauerin verursachten Massensturz zum Auftakt der Tour de France in der Bretagne ist die gesuchte Frau durch die örtliche Polizei festgenommen worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch mit Verweis auf Ermittlerkreise. Die Verdächtige sei demnach eine Französin.

Die Polizei hatte bereits am Samstagabend einen Zeugenaufruf in den sozialen Medien formuliert. Ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung wurde eingeleitet, der Zuschauerin drohen bis zu drei Monate Freiheitsstrafe und 15.000 Euro Geldbuße, hinzu kommt der Tatbestand der Unfallflucht. Zudem könnten Schadenersatzforderungen gegen die Täterin erhoben werden.

Rund 45 Kilometer vor dem Ziel der ersten Tour-Etappe in Landerneau war am Samstag eine junge Frau mit dem Rücken zum heranrasenden Feld auf die Straße getreten. In den Händen trug sie ein Schild mit der Aufschrift "Allez Omi-Opi" und hielt dieses lachend in die Motorrad-Kamera. Der deutsche Profi Tony Martin an der Spitze des Peloton prallte aus voller Fahrt in das Plakat, was einen Massensturz auslöste. Mindestens 30 Fahrer kamen zu Fall, ein Dutzend zog sich Verletzungen zu.

Polizeiangaben zufolge hat sich die Frau danach vom Unfallort entfernt. Aufgrund der Aufschrift auf dem Schild war ihre Herkunft im deutschsprachigen Raum vermutet worden.

Radsport, Tour de France: Titelverteidiger Tadej Pogacar hat das erste Einzelzeitfahren der 108. Tour de France souverän gewonnen und damit seine Favoritenstellung untermauert. Der Slowene benötigte am Mittwoch für die 27,2 Kilometer von Changé nach Laval 32:00,83 Minuten und verwies den Schweizer Europameister Stefan Küng mit deutlichem Vorsprung auf den zweiten Platz. Das Gelbe Trikot trägt aber weiterhin Cross-Weltmeister Mathieu van der Poel (Niederlande), der rund eine halbe Minute auf Pogacar verlor.

Pogacar fuhr bei seinem Sieg 44 Sekunden schneller als sein Rivale Primoz Roglic, der allerdings noch von seinen Sturzverletzungen beeinträchtigt war. Der britische Ex-Sieger Geraint Thomas enttäuschte mit über einer Minute Rückstand. Der viermalige Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin ging nach seinen Stürzen nicht ans Limit und begnügte sich mit einer Zeit von 35:34 Minuten. Am Donnerstag wird die Tour mit der sechsten Etappe über 160,6 Kilometern zwischen Tours und Chateauroux fortgesetzt. Dabei könnten wieder die Sprinter zum Zug kommen.

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