Bundesliga, 22. Spieltag:VfB: Erinnerung an 1975

Lesezeit: 2 min

Stuttgart präsentiert sich so schwach wie beim letzten Bundesliga-Abstieg, Littbarskis Debüt als Wolfsburger Cheftrainer geht daneben, Leverkusen bleibt oben dran, St. Pauli dreht das Spiel gegen Gladbach.

im Überblick

Die Zuschauer pfiffen, der Trainer schüttelte den Kopf, dem Team gelang so gut wie gar nichts - der VfB Stuttgart sinkt immer tiefer in die Krise. Der Tabellenvorletzte der Bundesliga wurde vom 1. FC Nürnberg mit 1:4 (1:2) abgefertigt und verpasste es damit, endlich wieder ein bisschen Sicherheit im Abstiegskampf zu gewinnen. Timmy Simons (11. Minute), die Stuttgarter Leihgabe Julian Schieber (28.), Timothy Chandler (51.) und Mehmet Ekici (63.) erzielten für die abgeklärten Franken die Tore zum zweiten Auswärtssieg der Saison. Patrick Funk glückte für die teilweise desolaten Schwaben vor 38.000 Zuschauern in der Stuttgarter Arena der Ehrentreffer (45.+1). Während der "Club" in der Tabelle immer weiter nach oben rutscht, müssen die Schwaben mehr denn je um den Klassenerhalt zittern. Besserung ist nach der gezeigten Leistung gegen Nürnberg aber nicht in Sicht.

Frust und traurige Gesichter: Der VfB Stuttgart verlor 1:4 gegen Nürnberg und sieht immer mehr wie ein Absteiger aus. (Foto: dpa)

Das lässt sich auch über Eintracht Frankfurt sagen. Gegen Bayer Leverkusen verlor das Team von Trainer Michael Skibbe verdient mit 0:3 und bleibt damit in der Rückrunde weiter ohne eigenen Torerfolg. Bayer bleibt dagegen erster Verfolger von Tabellenführer Borussia Dortmund. Die Männer von Jupp Heynckes agierten souverän und hatten mit harmlosen Hessen auch ohne Michael Ballack keinerlei Probleme. Simon Rolfes in der 9. Minute, Renato Augusto (32. Minute) und Hanno Balitsch (85.) erzielten vor 42.600 Zuschauern die Treffer für die Leverkusener, die mit 42 Punkten den zweiten Rang in der Bundesliga verteidigten. Frankfurt verbleibt nach dem fünften sieglosen Spiel in Serie mit 27 Zählern im unteren Tabellenmittelfeld.

Der FC St. Pauli hat dem Derby-Ärger mit der Spielabsage der Partie gegen den HSV und den unbewiesenen Manipulationsvorwürfen im Wettskandal getrotzt und einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt geschafft. Gegen den Abstiegskonkurrenten Borussia Mönchengladbach gewann der Aufsteiger verdient mit 3:1 (1:1) und verschaffte sich in der Gefahrenzone der Tabelle gewaltig Luft. Vor 24.478 Zuschauern im erneut ausverkauften Millerntor-Stadion erzielten Max Kruse (37. Minute), Gerald Asamoah (53.) und Matthias Lehmann (58.) die Tore zum ersten Heimsieg seit 1989 gegen die Borussia, deren Torschütze Igor de Camargo (9.) nach einer Tätlichkeit (21.) die Rote Karte sah. Für Gladbach gilt nach der erneuten Pleite: Wer so spielt, wird wohl auch am Saisonende ganz unten stehen.

Noch nicht ganz unten aber auf dem Weg dorthin befindet sich der VfL Wolfsburg. Den Niedersachsen scheint auch der neue Cheftrainer Pierre Littbarski nichts zu helfen, das Team taumelt weiter in Richtung Abstiegsplätze der Liga. Gegen den Hamburger SV mit dem ehemaligen Wolfsburg-Coach Armin Veh verlor der VfL bei Littbarskis Cheftrainer-Einstand 0:1 (0:1). Vor 30.000 Zuschauern in der ausverkauften VW-Arena schoss Mladen Petric per Foulelfmeter (33. Minute) das entscheidende Tor für die Hanseaten. Der HSV darf vor dem Nachhol-Derby am Mittwoch gegen den FC St. Pauli wieder von besseren Zeiten träumen, während die Wolfsburger sich anstrengen müssen, um nicht noch weiter nach unten zu geraten.

Dem FC Schalke 04 ist dagegen der erste Heimsieg in der Rückrunde geglückt. Mit seinem Siegtreffer in der 49. Minute bescherte Jefferson Farfan seinem Team einen hochverdienten 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den SC Freiburg. Vor 60.439 Zuschauern in der Schalker Arena dominierte der Tabellen-Elfte die Partie gegen enttäuschende Breisgauer über die gesamte Spielzeit, hätte jedoch wesentlich höher gewinnen müssen. Für die Mannschaft von Robin Dutt endete die Erfolgsserie von zuletzt sieben Spielen ohne Niederlage, während Felix Magath sich nach diesem Sieg über ein bisschen Ruhe in turbulenten Zeiten auf Schalke freuen darf.

© sueddeutsche.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

FC Bayern: Einzelkritik
:Erzürnte Friseurbesucher

Ein langhaariger Abwehrspieler, der wie ein Schiffskapitän agiert, ein offensiver Mittelfeldspieler, der über Haarschnitte diskutiert und ein Stürmer, der mit neuer Frisur und alten Torjägerqualitäten überzeugt.

Jürgen Schmieder, Fröttmaning

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: