Bundesliga:2:4 in Darmstadt: Werder verliert gegen nächsten Aufsteiger

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Bremens Justin Nijnmah steht nach dem Spiel gegen Darmstadt 98 auf dem Spielfeld. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Darmstadt 98 hat im sechsten Anlauf den ersehnten ersten Erfolg seit dem Bundesliga-Comeback gefeiert. Denn Werder Bremen bleibt in der Fremde ein gern gesehener Gast.

Von Eric Dobias, dpa

Darmstadt (dpa/lni) - Werder Bremen hat in der Fußball-Bundesliga erneut ein Debakel gegen einen Aufsteiger erlebt. Zwei Wochen nach dem 2:4 in Heidenheim verlor Werder am Sonntag mit dem gleichen Ergebnis beim zuvor sieglosen SV Darmstadt 98. Die über weite Phasen der Partie enttäuschenden Bremer bleiben in dieser Spielzeit auswärts weiter sieglos und verpassten die große Chance, sich schon früh in der Saison ein kleines Polster auf die Abstiegsplätze zu erarbeiten.

Vor 17.810 Zuschauern erzielten Matthias Bader in der 5. Minute, Tim Skarke (25.), Marvin Mehlem (50.) und Tobias Kempe (62.) per Handelfmeter die Tore für das kämpferisch und spielerisch überzeugende Team von Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht. Neuzugang Olivier Deman (70.) und Milos Veljkovic (79.) trafen für die Bremer, die insgesamt aber eine schwache Vorstellung boten: fehlerhaft in der Abwehr und harmlos im Angriff.

„Ich erwarte Darmstadt mit einer aktiven und aggressiven Spielweise“, hatte Werder-Trainer Ole Werner kurz vor dem Anpfiff am DAZN-Mikrofon noch gewarnt. Seine Schützlinge schienen davon jedoch ein wenig überrascht. Schon nach 73 Sekunden kamen die Hausherren zur ersten Chance. Ein Schuss von Fabian Nürnberger, der kurzfristig für den beim Warmmachen verletzten Emir Karic in die Startelf gerückt war, landete aber nur auf dem Tornetz.

Der Warnschuss verhallte bei den Gästen offenbar ungehört, denn wenig später erzielte Bader per Direktabnahme nach einer Flanke von Marvin Mehlem die Führung für die Lilien. Der Mittelfeldspieler stand beim Abschluss am langen Pfosten völlig frei und ließ Gäste-Torwart Jiri Pavlenka mit seinem platzierten Flachschuss aus etwa zehn Metern keine Chance.

Werder benötigte einen Standard, um nach einer Viertelstunde erstmals etwas Gefahr auszustrahlen. Marvin Ducksch, der trotz leichter Rückenprobleme mitwirken konnte, prüfte Darmstadts Torwart Marcel Schuhen mit einem direkten Freistoß. Mehr hatten die Gäste in der Offensive in der ersten Halbzeit allerdings nicht zu bieten.

Der Aufsteiger spielte jetzt zwar nicht mehr so zwingend nach vorn wie in der Anfangsphase. Doch ein feiner Spielzug reichte aus, um die Bremer Abwehr ein zweites Mal zu düpieren. Nürnberger bediente mit einem langen Pass Skarke, der den Ball aus halblinker Position ins lange Eck schlenzte.

Kurz nach dem Wechsel bot sich Werder unverhofft die Chance zum Anschluss. Nach einer Hereingabe von Ducksch lenkte Darmstadts Abwehrchef Klaus Gjasula den Ball an den Pfosten des eigenen Tores. Nur 120 Sekunden später jubelten schon wieder die Gastgeber. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Bremens Abwehrspieler Amos Pieper legte Bader für Mehlem auf, der frei vor Pavlenka die Nerven behielt und vollendete.

Und es kam noch schlimmer für die Gäste, als Pieper einen Schuss von Mathias Honsak mit der Hand ablenkte. Nach Videobeweis gab Schiedsrichter Martin Petersen Elfmeter, den Kempe mit etwas Glück verwandelte. Die späten Bremer Tore hatten nur noch statistischen Wert. Denn in der 87. Minute vergab Dawid Kownacki aus kurzer Distanz die große Chance zum 3:4.

© dpa-infocom, dpa:231001-99-404464/2

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