Bundesliga:Mit Wucht und Eleganz: Union beendet Torflaute

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Werders Romano Schmidt (l) kämpft mit Unions Robin Gosens um den Ball. (Foto: dpa/dpa)

Endlich wieder ein Sieg, endlich wieder Tore: Union Berlin macht durch ein 2:1 zu Hause gegen Werder Bremen einen großen Schritt Richtung Klassenverbleib. Zwei Offensivspieler sind die Matchwinner.

Jörg Soldwisch, dpa

Berlin (dpa) - Einen Heimsieg eingefahren, die Torflaute beendet, den Vorsprung auf die Abstiegsplätze deutlich ausgebaut: Union Berlin geht mit einem Hochgefühl in die Länderspielpause. Durch das 2:1 (0:0) am Samstag gegen Werder Bremen ist der Klassenerhalt in Sichtweite - auch wenn Trainer Nenad Bjelica den Mahner gab. „Natürlich gibt es uns eine gewisse Sicherheit“, sagte der Kroate mit Blick auf die Tabelle: „Aber 28 Punkte - ich weiß nicht, ob das genug ist, um die Klasse zu halten.“

Das wohl nicht, dafür aber die Art und Weise, wie sich Union unter Bjelica stabilisiert hat. Und gegen Bremen ging vor 22 012 Zuschauern im Stadion An der Alten Försterei auch dessen Plan auf, um die zuletzt fehlende Durchschlagskraft im Angriff zu beheben. Mit Yorbe Vertessen und Brenden Aaronson habe er „zwei kreative Spieler“ in der Startelf haben wollen, „die auch auf kleinem Raum passen können“, sagte Bjelica, „und das haben sie auch getan“. Und sogar noch mehr. Vertessen (50. Minute) feierte mit einem satten Linksschuss unter die Latte seinen Premierentreffer für Union („unglaubliches Gefühl“). Nur zwei Minuten später legte Aaronson nach einem feinen Doppelpass mit Vertessen zum zwischenzeitlichen 2:0 nach. 

Die beiden Matchwinner lobten sich anschließend gegenseitig. Aaronson sei „ein sehr guter Spieler, und im Moment läuft er heiß“, sagte Winter-Neuzugang Vertessen über den beweglichen und schnellen US-Amerikaner. Dieser gab das Lob zurück: „Yorbe ist ein fantastischer Spieler, ich habe es von Tag eins an gesehen. Ich mag es, mit solchen Jungs zusammenzuspielen.“

Vor allem in der zweiten Halbzeit hatte Aaronson den Durchblick - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Im ersten Durchgang habe er Augenprobleme gehabt und „kaum etwas sehen“ können, wie er hinterher erzählte, „es war wirklich seltsam“. In der Pause habe er unter anderem mit Augentropfen das Problem in den Griff bekommen. 

Doch auch schon vorher war die Leihgabe von Leeds United auffälligster Spieler auf dem Rasen gewesen. Er habe hinter den Spitzen eine „Freedom-Role“ besetzt, sagte der US-Spieler in englischer Sprache, also eine Position mit allen Freiheiten. Und die nutzte der 23-Jährige. „Ich habe mich richtig gut gefühlt“, sagte Aaronson, „ich war in Lage, mein Spiel zu spielen“.

Auch, weil Aaronson und Vertessen gegen Bremen aufdrehten, baute Union den Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze auf zehn Punkte aus. Neun Zähler sind es bis auf den Relegationsrang. Und zu Werder Bremen fehlen den Eisernen auch nur noch zwei Punkte. „Union hat uns vorgemacht, wie Konsequenz aussieht“, haderte Gäste-Trainer Ole Werner. Auch er verwies wie viele seiner Spieler auf eine mögliche Abseitsstellung vor dem 0:1, doch eine Ausrede dürfe das nicht sein: „Wir müssen uns um die Dinge kümmern, die wir nicht gut gemacht haben.“ 

Für Bremen traf Mitchell Weiser (63.) nur zum 1:2-Anschluss. Marvin Ducksch, der von Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht für die ersten beiden Länderspiele des EM-Jahres nominiert wurde, enttäuschte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff sah der Angreifer wegen Meckerns die Gelbe Karte. 

© dpa-infocom, dpa:240315-99-354623/6

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