Basketball - Hagen:Baskets-Chef zum Fall Saibou: Gibt keinen "Maulkorb"

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Bonn (dpa) - Wolfgang Wiedlich hat als Präsident der Baskets Bonn im Fall des fristlos gekündigten Basketball-Nationalspielers Joshiko Saibou auf die Meinungsfreiheit auch bei kritischen Themen hingewiesen. Die Telekom Baskets Bonn legen Wert auf die Feststellung, "dass es bei uns keinen Maulkorb gibt. Im vorliegenden Fall geht es um die Einhaltung von Regeln zum Schutz aller", teilte der Präsident am Mittwochabend der Deutschen Presse-Agentur mit.

In einer demokratischen Gesellschaft bedeute das auch, "dass man sich manchmal Dinge anhören und aushalten müsse, die man selber so nicht teile", heißt es in dem Statement. Die Meinungsfreiheit sei "ein hohes Gut, das auch nicht in Frage gestellt" werde.

Bundesligist Bonn hatte Saibou am Dienstag wegen "Verstößen gegen Vorgaben des laufenden Arbeitsvertrags als Profisportler" fristlos gekündigt. Der 30-Jährige habe "wiederholt auf Social-Media-Kanälen seine Haltung zur Pandemie oder zum Virus an sich geäußert und am vergangenen Wochenende bei einer Großdemonstration auch praktiziert, indem er vorsätzlich gegen die bekannten Schutzregeln verstieß".

Wiedlich verwies darauf, dass "die anderen Clubs sich auf uns verlassen können müssen, dass das Infektionsschutzgesetz beachtet und die Hygieneregeln eingehalten werden. Wenn wir das nicht schaffen, gefährdet das nicht nur unsere, sondern die Existenzgrundlage aller Vereine der BBL."

Ende März gab es bei den Baskets "fünf Infizierte, davon drei Erkrankte und darunter eine Person, die wochenlang auf der Intensivstation lag und künstlich beatmet wurde", teilte er erstmals mit. "Es kann uns keiner verdenken, dass wir nach dieser Erfahrung zu Anfang der Pandemie unsere Fürsorgepflicht für Mitarbeiter und Spieler sehr ernst nehmen", erklärte Wiedlich.

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