Basketball:Bayerns Kapitän: Wird Aktionen gegen Rassismus geben

Basketball
Geht mit dem FC Bayern als Favorit in das Finalturnier: Kapitän Danilo Barthel (l). Foto: Angelika Warmuth/dpa (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

München (dpa) - Bayern Münchens Basketball-Kapitän Danilo Barthel ist überzeugt, dass die Teams beim bevorstehenden Finalturnier um die deutsche Meisterschaft in München klare Zeichen gegen Rassismus setzen werden.

"Wir haben sehr, sehr viel darüber diskutiert, was wir machen können", sagte der Nationalspieler im ZDF-"Morgenmagazin". "Und wir haben von Anfang an klar gesagt, dass wir uns gegen Rassismus stellen. So wird es auch während des Turniers von der einen oder anderen Mannschaft oder dem einen oder anderen Spieler ein Zeichen gegen Rassismus geben."

Bereits am vergangenen Spieltag der Fußball-Bundesliga hatten mehrere Profis gegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner in den USA protestiert. Sie hatten mit den Aktionen ihre Solidarität mit George Floyd bekundet, der infolge eines brutalen Polizeieinsatzes gestorben war.

Auch Nationalmannschafts-Kollege Johannes Thiemann hält Äußerungen von Profisportlern zu politischen und gesellschaftlichen Themen für wichtig. "Wir können Leute erreichen, sie bewegen, ihre Meinung zu überdenken. Oder solidarisch zu sein. Ich finde nicht, dass man sich als Sportler da raushalten sollte", sagte der 26-Jährige von Alba Berlin dem "Spiegel": "Wenn man eine Meinung hat, dann soll man sie auch vertreten. Man sollte da nicht zu vorsichtig sein, weil man Angst hat, eine Zielscheibe zu werden."

In der Bundesliga hatte es vor dem am Wochenende beginnenden Turnier um die deutsche Meisterschaft in München viel Wirbel um die Aussagen von BBL-Geschäftsführer Stefan Holz gegeben. Er war wegen eines vermeintlichen Verbots von Protestaktionen als Reaktion auf den Fall Floyd in die Kritik geraten, hatte seine Aussagen wenig später in einem Statement aber präzisiert und sich dafür entschuldigt.

"Das war ein sehr, sehr schwaches Statement. Man hatte da die Chance, sich richtig zu positionieren. In der Lage, in der wir gerade sind, und in einer Liga, die so eine kulturelle Vielfalt hat, kann man so etwas nicht bringen", kritisierte Thiemann, der aufgrund seiner dunklen Hautfarbe selbst schon rassistisch beleidigt wurde. "Man kann sich gegen Rassismus positionieren. Das ist auch nicht politisch."

Auch unter den Spielern sei der Fall Floyd ein Thema, öffentliche Statements der Profis seien schon am Wochenende nicht ausgeschlossen. "Das kann ich mir definitiv vorstellen. Wie das aussehen kann, müssen wir noch besprechen", sagte Thiemann.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: