21. Spieltag in der Bundesliga:Kagawa rettet den BVB, Hoffenheim punktet mit Babbel

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Dortmund bleibt Tabellenführer, Hoffenheim holt mit Trainer Markus Babbel einen Punkt in Bremen, Hannover schafft den späten Ausgleich in Mainz, Hertha BSC kassiert in Stuttgart innerhalb von acht Minuten drei Treffer.

Die Spiele im Überblick

Vier Spiele, vier Siege - Titelverteidiger Borussia Dortmund hat seine makellose Rückrunden-Bilanz weiter aufgebessert und die Bundesliga-Tabellenführung erfolgreich verteidigt. Beim 1:0 (1:0) über Bayer Leverkusen blieb die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp zum 15. Mal in Serie ohne Niederlage. Damit stellte sie den im Vorjahr aufgestellten Vereinsrekord ein.

Der Dortmunder Torschütze Shinji Kagawa feiert seinen Treffer zum 1:0. Der Japaner glänzte erneut beim knappen BVB-Sieg gegen Leverkusen. (Foto: dpa)

Vor 80.720 Zuschauern im Signal Iduna Park erzielte Shinji Kagawa (45.) das Tor zum verdienten Erfolg. Dagegen verpatzte Bayer die Generalprobe für das Champions-League-Duell am Dienstag mit dem FC Barcelona.

"Das war ein schweres Spiel, aber Hauptsache wir haben die drei Punkte. Leverkusen ist eine gute Mannschaft", sagte Dortmunds Stürmer Robert Lewandowski. Bayer-Trainer Dutt erklärte: "Das 0:1 kurz vor der Halbzeit war für uns sehr unglücklich. Damit konnte Dortmund nach der Pause gut agieren. Wir müssen jetzt sehen, dass wir unsere Leistung stabilisieren."

Hoffenheim punktet in Bremen

Markus Babbel hat mit 1899 Hoffenheim einen erfolgreichen Bundesliga-Einstand gefeiert und die Misserfolgsserie seines Vorgängers Holger Stanislawski beendet. Die Kraichgauer holten bei Werder Bremen ein 1:1 (1:0). Die Platzherren hingegen warten in der Rückrunde weiterhin auf den ersten Sieg, Hoffenheim seinerseits konnte erstmals überhaupt an der Weser punkten. Marko Arnautovic (90.) sicherte dem SV Werder wenigstens noch einen Zähler.

Vor 39.176 enttäuschten und frierenden Zuschauern im Weserstadion erzielten die Gäste bereits in der vierten Minute den Führungstreffer. Nach einem Eckstoß fühlte sich niemand in der Werder-Defensive für den Dänen Jannik Vestergaard zuständig, der Innenverteidiger traf mit einem präzisen Kopfball unhaltbar ins Tor.

"Wir haben heute vieles schon sehr sehr gut umgesetzt", sagte Babbel nach dem Spiel: "Es tut mir unglaublich leid für die Jungs, dass sie so kurz vor Schluss noch den Ausgleich bekommen haben. Aber ein Punkt in Bremen ist auch in Ordnung." Bremens Coach Thomas Schaf erklärte: "Wir haben viel Aufwand betrieben aber auch wieder viele Fehler gemacht. Insofern hat sich der Trend der Rückrunde fortgesetzt. Am Ende war das 1:1 mehr als verdient. In Zukunft brauchen wir mehr Klarheit in unseren Aktionen."

Stuttgart deklassiert Hertha BSC

Langsam wird's eng: Michael Skibbe ist auch im fünften Spiel als Trainer von Fußball-Bundesligist Hertha BSC ohne Punkte geblieben und muss wohl schneller als gedacht schon wieder um seinen Job zittern. Durch das 0:5 (0:4) beim Angstgegner VfB Stuttgart verabschieden sich die Berliner endgültig in den Tabellenkeller und warten weiterhin seit 29. Oktober 2011 auf den ersten Liga-Sieg.

Ein Dreierpack von Martin Harnik (28./41./58.) sowie Tore von Vedad Ibisevic (25.) und Shinji Okazaki (32.) sorgten gegen harmlose und ab der 30. Minute nur noch zu zehnt spielende Berliner schon vor der Pause für die Entscheidung. "Wir haben uns heute vorgenommen, alles zu geben. Dass es so deutlich wird, haben wir vorher natürlich nicht gewusst", sagte Stuttgarts Ibisevic.

Hertha-Trainer Michael Skibbe sagte: "Ich bin schrecklich enttäuscht von der Vorstellung, die wir abgeliefert haben. Nach dem 0:1 haben wir uns bis zur Halbzeit nicht mehr gewehrt und uns ergeben. Das war eine absolute Katastrophe."

FC Bayern in der Einzelkritik
:"Zweehundert Puls hab' ich!"

Franck Ribéry lässt die Lauterer Abwehr so alt aussehen, wie sie es nie werden wird, Arjen Robben hat leicht erhöhten Blutdruck und Toni Kroos wäre auch noch auf dem Weg von der Couch zur Toilette anspielbar. Die Bayern beim 2:0-Sieg gegen Kaiserslautern in der Einzelkritik.

Jürgen Schmieder, Fröttmaning

Hannover 96 bleibt auf dem Erfolgspfad: Die Niedersachsen blieben im achten Spiel in Serie ohne Niederlage und erkämpften sich beim FSV Mainz 05 ein 1:1 (0:1). Rückkehrer Mohamed Zidan (7.) hatte die Rheinhessen in Führung gebracht. Artur Sobiech (89.) sorgte für den Ausgleich der Norddeutschen. Zidan nahm keine Rücksicht auf Slomkas 150. Erstliga-Spiel als Coach und erzielte das erste Bundesliga-Gegentor von Hannover im Jahr 2012.

FC Bayern in der Einzelkritik
:"Zweehundert Puls hab' ich!"

Franck Ribéry lässt die Lauterer Abwehr so alt aussehen, wie sie es nie werden wird, Arjen Robben hat leicht erhöhten Blutdruck und Toni Kroos wäre auch noch auf dem Weg von der Couch zur Toilette anspielbar. Die Bayern beim 2:0-Sieg gegen Kaiserslautern in der Einzelkritik.

Jürgen Schmieder, Fröttmaning

"Beide haben auf Sieg gespielt und beide einen Punkt geholt. Wir haben uns für den unheimlichen Einsatz in der 2. Halbzeit belohnt. Schade, dass ich das erste Gegentor in der Rückrunde kassiert habe", sagte Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler.

Bayern siegt mit Robben

In der 56. Spielminute wurde Arjen Robben eingewechselt. Für den Niederländer in Diensten des FC Bayern war dies eine fulminante Verbesserung seiner persönlichen Situation, schließlich durfte er drei Tage zuvor, beim Pokalspiel in Stuttgart, gar nicht mitmachen. Robben sprintete auf den Platz, mühte sich - ein Tor gelang ihm jedoch nicht.

Am Ende hatte Robben so zumindest mitgewirkt beim problemlosen 2:0 (2:0) der Bayern gegen den 1. FC Kaiserslautern. Mario Gomez (6. Minute) mit seinem 18. Liga-Saisontreffer und Thomas Müller (30.) nach fünf Monaten Torpause entschieden schon früh mit Kopfballtoren die Partie für die Münchner.

"Ich denke, dass wir rausgekommen sind und Gas gegeben haben", sagte Kapitän Philipp Lahm: "Wenn man 2:0 führt, ist wichtig, dass man zu Null spielt." Mario Gomez ergänzte: "So muss es weiter gehen. Wir müssen unsere Spiele gewinnen und natürlich auf einen Dortmunder Ausrutscher hoffen."

Vor 69.000 Zuschauern durfte sich Trainer Jupp Heynckes über seinen 100. Bundesligasieg als Bayern-Coach freuen. Die Bayern bleiben damit zwei Punkte hinter Meister BVB Zweiter. Angetrieben von einem äußerst spielfreudig beginnenden Franck Ribéry, setzte die Mannschaft die Vorgabe des Trainers im Eisschrank Allianz Arena um. Einen Warnschuss des kleinen Franzosen (4.) konnte FCK-Keeper Kevin Trapp noch abwehren. Doch beim Kopfball des nach Ribéry-Flanke frei stehenden Gomez war auch der beste Lauterer machtlos. Lautern - so steigt man ab

Kaiserslautern strahlte nicht nur keine Torgefahr aus, sondern kam gegen gut pressende Bayern sogar meist nicht aus der eigenen Hälfte hinaus. Ein 18-Meter-Schuss von Thanos Petsos (40.) war alles, was die nunmehr seit elf Spielen sieglosen Pfälzer nach vorne zustande brachten. Auch wenn der FC Bayern nicht der Maßstab für die "Roten Teufel" ist - so steigt man ab.

Ganz anders die Münchner, die ihren Ballbesitz in Tore ummünzten. Im Pokal beim 2:0 in Stuttgart hatte Müller auf dem rechten Flügel noch als Vorbereiter geglänzt, diesmal beendete er nach Freistoß von Toni Kroos seine Torflaute per Kopf. 20 Liga-Stunden (1162 Minuten) hatte der WM-Torschützenkönig auf sein Erfolgserlebnis warten müssen. Müller hatte erneut den Vorzug vor Arjen Robben bekommen.

Robben wurde nach 56 Minuten von seinen Bank-Leiden erlöst und durfte dann zum 50. Mal in der Bundesliga ran. Der Holländer präsentierte sich sehr entschlossen - wenngleich auch etwas eigensinnig. In der 67. Minute scheiterte der Niederländer aus spitzem Winkel an Trapp. Ein Pass in die Mitte wäre die bessere Alternative gewesen. Auch wenig später war Trapp der Sieger im Duell gegen den Turbo-Mann (70.), der zudem in der 80. Minute mit einem 17-Meter-Schuss scheiterte. Gegen Holger Badstuber (77.) verhinderte Trapp erneut eine höhere Lauterer Niederlage.

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