Kiel:Datenschützerin sieht Apples Kamera-Fahrten kritisch

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Datenschutzbeauftragte Marit Hansen hat Apples Umgang mit den Fotos von Kamera-Autos aus Deutschland kritisiert. Zwar würden demnach "alle aufgenommenen Daten in den Autos gegen unberechtigte Zugriffe verschlüsselt, aber dann - das sehe ich kritisch - auf amerikanischen Servern weiterverarbeitet", sagte Hansen am Montag. Nur Stück für Stück gebe es genauere Informationen von Apple, welche Daten verarbeitet werden. Der Konzern behalte sich vor, die Daten bis zu 36 Monate zu speichern.

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Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Datenschutzbeauftragte Marit Hansen hat Apples Umgang mit den Fotos von Kamera-Autos aus Deutschland kritisiert. Zwar würden demnach „alle aufgenommenen Daten in den Autos gegen unberechtigte Zugriffe verschlüsselt, aber dann - das sehe ich kritisch - auf amerikanischen Servern weiterverarbeitet“, sagte Hansen am Montag. Nur Stück für Stück gebe es genauere Informationen von Apple, welche Daten verarbeitet werden. Der Konzern behalte sich vor, die Daten bis zu 36 Monate zu speichern.

Apple startet die Fahrten seiner Kamera-Autos in Deutschland unter anderem in München, Stuttgart und Frankfurt. Erst im kommenden Jahr soll Schleswig-Holstein drankommen. Nach Hansens Angaben melden sich aber bereits besorgte Menschen beim Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz (ULD). Zwar verspreche das Unternehmen, Gesichter und Autokennzeichen unkenntlich zu machen.

„Doch nicht jeder ist damit einverstanden, dass die Aufnahmen vom Privatgrundstück über Jahre abrufbar sind und etwa darauf zu erkennen ist, dass man seinen Vorgarten nicht perfekt gepflegt hat, dass teure Autos vor dem Haus parken oder wo Einbrecher leichtes Spiel haben könnten“, sagte Hansen. Bereits jetzt könnten Bürger der Datenverarbeitung widersprechen. Dann werde der Standort des Hauses für eine Löschung vorgemerkt.

Die Daten sollen in erster Linie die Apple-Karten in iPhones und anderen Geräten des Konzerns verbessern, hieß es. Apple kann aus den Fotos unter anderem Informationen wie Namen von Straßen oder Geschäften sowie zu Verkehrszeichen und Straßenführung herausziehen. Die Bilder könnten in Zukunft aber auch im neuen Panorama-Dienst Look Around zum Einsatz kommen - Apples Konkurrenzangebot zu Google Street View.

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