Skifahren und Corona:Mit 2 G in den Schnee?

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Wie geht Winterurlaub in diesem Jahr? In Österreich hat man sich für "2 G" entschieden. Ob die deutschen Skigebiete - hier die Zugspitze - folgen werden, ist noch unklar. (Foto: Angelika Warmuth/dpa)

Angesichts hoher Infektionszahlen stellt sich in Österreich und anderen Alpenländern wieder die Frage, wie Winter- und Skiurlaub möglich sein wird.

Von Hans Gasser, Salzburg

"2 G? Das hätte ich mir schon viel früher gewünscht!" Wer dieser Tage in Salzburg unterwegs war, wo gerade die größte Branchenmesse für Gastronomie und Hotellerie stattgefunden hat, die "Alles für den Gast", konnte obiges Statement immer wieder hören. Und zwar vor allem aus dem Mund von Hoteliers. Beim an die Messe angelehnten Forum "Einfach Leben", bei dem abseits des Verkaufsrummels über Dinge wie Corona, Mitarbeitermangel und Klimakrise diskutiert wurde, konnten viele Teilnehmer der 2-G-Regel vorwiegend Positives abgewinnen. Zwar müsse man auf bis zu 20 Prozent der Gäste verzichten, die eben nicht geimpft oder genesen seien, sagte ein Vorarlberger Hotelier, aber durch die 2-G-Regelung habe man Planungssicherheit für die Wintersaison und die begründete Hoffnung, dass es keinen neuen Lockdown für das Hotel- und Gastgewerbe geben werde. Zumindest nicht rund um das wichtige Weihnachtsgeschäft.

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In Österreich rechnet man mit bis zu neun Millionen Wintergästen aus Deutschland

Dass es vorher aber noch einmal zu einem kurzen Lockdown kommen könnte, um die sehr hohen Infektionszahlen (Sieben-Tage-Inzidenz: 655) vor Beginn der Wintersaison zu drücken, halten viele Brancheninsider durchaus für möglich. Im November sind zahlreiche Hotels in Österreich ohnehin geschlossen.

Was passiert nun aber mit dem Winter- und Skiurlaub, auf den sich viele Deutsche nach einem Jahr erzwungener Abstinenz mindestens so freuen wie die österreichische Tourismusbranche? Erst vor wenigen Wochen hat die Österreich-Werbung ihre Winterkampagne unter dem Titel "#Winterliebe" lanciert, die mit zehn Millionen Euro Steuergeld teuerste Winterwerbeaktion in der Geschichte des Tourismuslandes. "Strenge Regeln, sicherer Urlaub" ist dabei eine der Hauptbotschaften. Man rechnet mit 17 Millionen potenziellen Wintergästen, bis zu neun Millionen davon aus Deutschland.

Wer Urlaub in Österreich machen will, braucht ab sofort für Hotels, Restaurants, Skilifte, Kino- und Theaterbesuche einen Impf- oder Genesenennachweis. Für eine Übergangszeit bis 6. Dezember können kurzentschlossene Erstgeimpfte auch mit PCR-Test Zutritt zu den Einrichtungen bekommen. Wer noch jüngere Kinder hat, muss seinen Skiurlaub nicht absagen. Die 2-G-Regel gilt nicht für Kinder unter zwölf Jahren. Kinder und Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren dürfen mit Antigen- oder PCR-Test aber auch mit. Für ältere Jugendliche gilt 2 G. In manchen Bundesländern wie etwa in Wien gelten strengere Regeln, dort wird von Kindern ab sechs Jahren etwa für Restaurants ein Testnachweis verlangt.

In der Schweiz braucht es keinen Test oder Impfnachweis zum Skifahren

Die anderen Alpenländer verfahren zumeist noch nicht ganz so streng wie Österreich. In Südtirol und Italien wird in der kommenden Wintersaison zum Skifahren ein 3-G-Nachweis nötig sein, für alle ab zwölf Jahren. In der Schweiz wird beim Liftfahren kein 3-G-Nachweis verlangt, es braucht ihn aber für Restaurants und Skihütten für Gäste ab 16 Jahren. In Deutschland soll weitgehend die 3-G-Regel angewendet werden, allerdings hat Bayern schärfere Regeln angekündigt, hier könnte es sogar zu einer 2-G-Pflicht beim Skifahren kommen. In allen Ländern ist noch unklar, wie genau die Nachweise kontrolliert werden sollen, Bergbahnbetreiber kritisieren den dafür notwendigen hohen Aufwand.

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