Wahlrecht:Sieger auf Abruf

CSU-Bundestagsabgeordneter Wolfgang Stefinger

Knapp 32 Prozent der Erststimmen hat Direktkandidat Wolfgang Stefinger (CSU) im Münchner Osten geholt und zog daher in den Bundestag ein. Nach dem neuen Vorschlag der Ampelkoalition, mit dem die Zahl der Abgeordneten reduziert werden soll, wäre Stefinger nicht in Berlin.

(Foto: Carstensen/von Jutrczenka/picture alliance/dpa)

Wolfgang Stefinger (CSU) würde sein Bundestagsmandat mit dem Kappungsvorschlag der Ampelkoalition verlieren. Darin sieht er eine Gefahr für die Demokratie.

Von Heiner Effern

Nach der Bundestagswahl 2021 strahlte der CSU-Abgeordnete Wolfgang Stefinger, als ob er das ohnehin breite Lachen auf seinen Wahlkampffotos noch übertreffen wollte. Respektable 31,7 Prozent der Erststimmen hatte er damals im Münchner Osten geholt, obwohl die Stadt-CSU aus der Wahl ordentlich gerupft hervorging. Stefinger stand auf seiner Wahlparty bei trommelndem Regen unter einem Vordach und träumte von einer liberalen Großstadt-CSU. Würde er bei der kommenden Bundestagswahl 2025 wieder so einen Sieg erzielen, könnten seine Träume schon am Wahltag enden. Der Gewinner Stefinger würde zu einem der großen Verlierer der Wahlrechtsreform, die SPD, Grüne und FDP gerade planen.

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