Koalitionsverhandlungen:Wenn der Zweite Erster wird

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Anfang vom Ende der Großen Koalition: Der SPD-Vorsitzende Willy Brandt (li.) und FDP-Chef Walter Scheel vor Beginn ihrer Koalitionsgespräche in Bonn im Oktober 1969. (Foto: Peter Popp/DPA)

Wer bei einer Wahl die meisten Stimmen gewinnt, landet nicht automatisch in der Regierung. Ein Blick in die Geschichte zeigt: Koalitionsverhandlungen sind immer wieder für Überraschungen gut.

Von Peter Fahrenholz, München

Abgesehen von der Frühphase der Bundesrepublik, als die Parteienlandschaft noch nicht sortiert war, war die Regierungsbildung nach Wahlen lange Zeit eine überschaubare Sache: Es gab drei Parteien, CDU/CSU und SPD als große Volksparteien und die deutlich kleinere FDP. Und damit nur drei mögliche Konstellationen: Entweder eine der Volksparteien gewinnt die absolute Mehrheit und regiert allein. Oder die FDP verhilft einer der beiden großen Parteien zur Mehrheit. Die dritte Möglichkeit, die auf Bundesebene zwischen 1966 und 1969 erstmals praktiziert wurde, war eine große Koalition aus Union und SPD. Weil diese große Koalition damals sehr groß und die Opposition sehr klein war, wird sie bis heute als Große Koalition bezeichnet, mit großem "G".

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