Hannover:US-Wahl: Wirtschaft rechnet weiter mit „America first“

Eine Wählerin füllt ihren Stimmzettel während der vorzeitigen Stimmabgabe aus. (Foto: Nati Harnik/AP/dpa/Aktuell)

Viele Unternehmen in Niedersachsen erwarten vom Ausgang der Präsidentenwahl keine größeren Fortschritte im auch wirtschaftlich angespannten Verhältnis zu den...

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Hannover/Washington (dpa) - Viele Unternehmen in Niedersachsen erwarten vom Ausgang der Präsidentenwahl keine größeren Fortschritte im auch wirtschaftlich angespannten Verhältnis zu den USA. Im Fall eines Sieges des Demokraten Joe Biden erhoffe man sich zwar größeren Respekt gegenüber internationalen Abkommen und eine entspanntere Visa-Vergabe für Dienstreisende, sagte Tilman Brunner, Leiter der internationalen Abteilung bei der IHK Hannover, der Deutschen Presse-Agentur. Bei Reizthemen wie Zöllen oder Investitionsregeln seien die Unterschiede zwischen beiden Bewerbern aber „wahrscheinlich gar nicht so groß. „Nicht nur Donald Trump hat im Wahlkampf „America first“ angekündigt. Insofern gehen wir nicht davon aus, dass es massive Handelserleichterungen gäbe, wenn Biden ins Amt käme.

Die Vereinigten Staaten sind für Niedersachsen ein bedeutender Wirtschaftspartner. 2019 legten die Warenexporte in die USA im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro zu. Schiffe etwa der Papenburger Meyer-Werft waren wichtige Ausfuhrgüter - und allein für Autos und Autoteile betrug der Exportwert Brunner zufolge rund 2 Milliarden Euro. Auch der Maschinenbau liefere viel in das Land. Damit lagen die USA nach den Niederlanden und Frankreich auf Platz drei der Zielmärkte.

In umgekehrter Richtung nahm das Handelsvolumen zuletzt ebenfalls deutlich zu: Die niedersächsischen Importe von der anderen Seite des Atlantiks stiegen um knapp 10 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro, zu den wichtigsten Einfuhren zählten Flugzeuge oder Flugzeugteile.

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