Die Europäische Volkspartei (EVP) hat Ursula von der Leyen auf ihrem Kongress in Bukarest zur Spitzenkandidatin für die Europawahl nominiert. Damit kandidiert die Deutsche gleichzeitig für eine zweite Amtszeit als EU-Kommissionspräsidentin. Für die Spitzenkandidatur von der Leyens votierten 400 EVP-Delegierte, 89 sprachen sich dagegen aus. Die Wahl der 65-jährigen CDU-Politikerin galt als sicher, Gegenkandidaten gab es keine.
Die CDU hatte von der Leyen im Februar als EVP-Kandidatin vorgeschlagen. Der Posten des EU-Kommissionspräsidenten muss nach den Europawahlen im Juni neu besetzt werden. Ernannt wird in der Regel ein Kandidat der europäischen Parteienfamilie, die bei der Europawahl am besten abschneidet. In Umfragen liegt die EVP bislang klar vorn. Die Wahrscheinlichkeit, dass von der Leyen im Amt bleibt, ist deswegen hoch.
EVP:Verteidigung ist der beste Angriff
Vor der Europawahl wechselt die EVP ihren Programmschwerpunkt: weg vom Grünen Deal, hin zur Sicherheitsunion. Bleiben aber soll die Frau an der Spitze, Kommissionschefin Ursula von der Leyen.
Zu der christlich-konservativen Parteienfamilie EVP gehören neben CDU und CSU unter anderem die österreichische ÖVP, die italienische Forza Italia und Spaniens konservative Volkspartei PP. Die Europawahl findet am 9. Juni statt. Allein in Deutschland sind knapp 65 Millionen Wählerinnen und Wähler zur Stimmabgabe aufgerufen.
Als Präsidentin der EU-Kommission ist von der Leyen seit dem 1. Dezember 2019 Chefin von rund 32 000 Mitarbeitern, die unter anderem Vorschläge für neue EU-Gesetze machen und die Wahrung der Verträge der Europäischen Union überwachen. Zudem sitzt die 65-Jährige bei fast allen großen internationalen Gipfeltreffen wie G 7 oder G 20 als EU-Repräsentantin mit am Tisch. Das US-Magazin Forbes kürte von der Leyen erst jüngst wieder zur "mächtigsten Frau der Welt".