Verkehrsunfälle:Alle 23 Minuten verunglückt ein Kind im Straßenverkehr

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Dresden 2020: Hier starb bei einem Unfall ein sechsjähriger Junge. Getötet wurde er von einem Raser, der sich mit einem anderen Fahrer ein illegales Autorennen lieferte. (Foto: Sebastian Kahnert/dpa)

Mit fast 22 500 Kindern unter 15 Jahren, die im vergangenen Jahr im Straßenverkehr verunglückten, ist die Zahl auf einem historischen Tiefststand. Das hängt vor allem mit den Maßnahmen gegen Corona zusammen.

Im Durchschnitt ist 2020 in Deutschland etwa alle 23 Minuten ein Kind im Alter von unter 15 Jahren im Straßenverkehr verunglückt. Insgesamt liegt die Zahl der Opfer bei etwa 22 500, davon kamen 48 Kinder ums Leben. Das berichtet das Statistische Bundesamt.

So erschütternd diese Zahlen sind - mit 20 Prozent weniger Opfern als 2019 sind sie so niedrig wie nie seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Das hängt den Fachleuten zufolge vor allem damit zusammen, dass durch die Maßnahmen gegen das Coronavirus das Verkehrsaufkommen geringer war und wegen der Schließungen von Schulen und Freizeiteinrichtungen weniger Kinder auf den Straßen unterwegs waren. Dass sich die Anzahl der Kinder in Deutschland insgesamt verändert hat, kann zwar ebenfalls einen Einfluss auf die Entwicklung seit 1990 haben - allerdings ist diese Zahl seit 2014 gestiegen - die Zahl der Verkehrsopfer aber trotzdem gesunken.

Besonders während des ersten Lockdowns ab Mitte März 2020 verunglückten deutlich weniger Kinder auf den Straßen als in den Vorjahresmonaten. Danach stieg die Zahl bis Juli wieder an, blieb aber deutlich unter früheren Werten. Wie Stefanie Rink, Expertin für Verkehrsunfallstatistik, in einer Pressemitteilung erklärt, verunglücken Sechs- bis Vierzehnjährige besonders häufig in der Zeit zwischen sieben und acht Uhr sowie zwischen 13 und 14 Uhr - also dann, wenn sie auf dem Weg zur Schule sind oder auf dem Heimweg.

Trotzdem haben Kinder ein geringeres Unfallrisiko

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Besonders häufig verunglückten Kinder mit dem Fahrrad (41 Prozent), ein Drittel der Opfer saß im Auto, 21 Prozent wurden als Fußgänger in einen Unfall verwickelt. Im Auto verunglückten besonders Kinder unter sechs Jahren, die mit ihren Eltern unterwegs sind.

Bemerkenswert ist, dass Kinder trotz dieser großen Zahlen ein geringeres Unfallrisiko haben als andere Altersgruppen. Sie stellen 13,7 Prozent der Bevölkerung, ihr Anteil an Opfern von Verkehrsunfällen beträgt dagegen nur 6,8 Prozent. Das ergibt eine Zahl von etwa 200 von 100 000 Kindern.

Besonders häufig verunglückten Kinder in Schleswig-Holstein, in Brandenburg und in Sachsen-Anhalt. Am geringsten war die Rate in Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Insgesamt wurden 2020 bei mehr als 2,24 Millionen Verkehrsunfällen fast 330 000 Menschen verletzt, mehr als 2700 kamen ums Leben.

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