Urteil des Supreme Court der USA:Der nächste Kulturkrieg

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"Affirmative Action" soll vor allem nicht-weiße Studienplatzbewerber unterstützen - doch ausgerechnet asiatischstämmige fühlen sich diskriminiert. Sie klagten nun. (Foto: Allison Bailey/imago)

"Affirmative Action" ist eine lang gehegte Praxis zur Besserstellung von Minderheiten an Universitäten. Aber ist das Programm fair genug oder schafft es neuen Rassismus? Der Oberste Gerichtshof hat eine Antwort - und die Mehrheit der Amerikaner teilt sie.

Von Stefan Kornelius

Der amerikanische Kulturkrieg zieht seine Kraft aus zwei dicken Wurzeln, die tief in Geschichte und Gesellschaft der USA verankert sind: Herkunft und Religion. Gegründet wurden die USA als bewusst säkulare Alternative zu den von Religionskriegen gebeutelten europäischen Herrschaftsgebieten. Aber die Einwanderer legten ihr religiöses Gepäck nicht ab, sondern schufen ersatzreligiöse Staatsinstanzen, die bis heute zum Teil erbittert um die moralisch-religiöse Prägung des Landes ringen. Zum wichtigsten Symbolthema, der Abtreibung, hat der Oberste Gerichtshof gerade ein grundstürzendes Urteil gefällt.

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