USA:Trump muss "New York Times" Anwaltskosten erstatten

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Ex-US-Präsident Donald Trump scheitert mit seiner Klage gegen Journalisten der "New York Times". (Foto: Mary Altaffer/AP)

Für ihre Berichterstattung über geheim gehaltene Finanzen von Ex-US-Präsident Trump erhielten "New York Times"-Journalisten den Pulitzerpreis. Trump verklagte sie - erfolglos.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump muss der New York Times wegen einer gescheiterten Klage gegen die Zeitung rund 400 000 US-Dollar (etwa 365 000 Euro) Anwaltskosten erstatten. Das entschied am Freitag Medienberichten zufolge ein Richter des Obersten Gerichtshofs des Bundesstaats New York. Trump, der bei der Wahl im November erneut US-Präsident werden möchte, muss demnach Anwaltshonorare, Gerichtskosten und Auslagen von insgesamt fast 393 000 Dollar zahlen.

Die Zeitung hatte 2018 über geheim gehaltene Finanzen von Trump berichtet. Trump scheiterte später mit einer Klage gegen die Berichterstattung. Darin stand, Trump habe sich nicht wie von ihm dargestellt aus eigener Kraft ein großes Vermögen erarbeitet, sondern mithilfe von dubiosen Methoden und Steuerhinterziehung über Jahre vom Unternehmen seines Vaters Hunderte Millionen US-Dollar übertragen bekommen. Für diese Berichterstattung erhielt die Zeitung den Pulitzerpreis. Trump verklagte sie später auf 100 Millionen Dollar.

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Laut Trump seien seine Nichte und die Journalisten "in ein heimtückisches Komplott verwickelt"

Der Richter Robert Reed wies Trumps Klage gegen die New York Times sowie drei ihrer Journalisten jedoch im vergangenen Jahr ab. Die Anwälte des Republikaners bezeichneten den geforderten Betrag zur Rückerstattung der Anwaltskosten als "exorbitant, übertrieben und unangemessen". Trump hatte die Zeitung, seine Nichte Mary Trump und andere verklagt. Er behauptete, seine Nichte und die Journalisten seien "in ein heimtückisches Komplott verwickelt" gewesen, "um an vertrauliche und hochsensible Unterlagen zu gelangen". Diese hätten sie zu ihrem eigenen Vorteil ausgenutzt.

Reed hatte diese Behauptung im Mai in seinem Urteil zurückgewiesen. Er erklärte, Trumps Anschuldigungen gegen die New York Times seien "verfassungsrechtlich nicht haltbar". Die Klage gegen seine Nichte hält Trump aufrecht. Seine Anwältin sagte am Freitag, dass der ehemalige Präsident Ansprüche gegen Mary Trump geltend machen werde.

Trumps Nichte Mary, die ihren Onkel seit Langem öffentlich kritisiert, hatte in einem Enthüllungsbuch 2020 offenbart, dass sie der Zeitung Steuerdokumente zugespielt habe. Seit dem Ende seiner Präsidentschaft kämpft Trump an mehreren Fronten mit juristischen Problemen oder mit Untersuchungen, die rechtliche Konsequenzen für den 77-Jährigen haben könnten.

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