"Taurus"-Leak im Bundestag:105 Leute und ein Geheimnisverrat

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"Insgesamt etwa 105 Personen": Die Ausschussvorsitzende Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Verteidigungsminister Boris Pistorius bei der Sitzung des Verteidigungsausschusses zum "Taurus"-Leak. (Foto: Annegret Hilse/REUTERS)

Aus dem Verteidigungsausschuss dringen geheime Details zu "Taurus"-Marschflugkörpern an die Öffentlichkeit. Die Vorsitzende und die Bundestagspräsidentin machen sich gegenseitig Vorwürfe. Die Gründe haben nicht unbedingt etwas mit der Sache zu tun.

Von Georg Ismar, Berlin

Es ist ein großes Gewusel, an jenem 11. März, vor dem Saal 2700 im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags. Dutzende Angehörige der Bundeswehr in Uniform, dazu viele Mitarbeiter der 38 ordentlichen Mitglieder des Verteidigungsausschusses. Auch Ländervertreter sind da. Drinnen, bei der - auf dem Papier - streng vertraulichen Sondersitzung legt erst Verteidigungsminister Boris Pistorius Details dar zu der von den Russen abgehörten Schaltkonferenz von vier Bundeswehr-Offizieren. Neu ist: Selbst der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, war über eine unsichere Leitung eingewählt, aber der Datenabfluss aus der Webex-Schalte soll über das Handy eines Brigadegenerals geschehen sein, der in Singapur bei einer Air Show war und sich von dort einwählte. Die Information dringt ebenso nach draußen wie später auch als geheim eingestufte Ausführungen von Generalinspekteur Carsten Breuer zur komplexen Zielkontrolle bei Taurus-Marschflugkörpern.

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