Nato:Schwedens Beitrittsantrag nimmt weitere Hürde in der Türkei

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat den schwedischen Nato-Beitrittsprozess lange verzögert. (Foto: Marton Monus/dpa)

Der zuständige Parlamentsausschuss in Ankara schickt das schwedische Nato-Beitrittsprotokoll zur Abstimmung ins Plenum. Wann das Land dem Bündnis beitreten kann, ist aber noch immer unklar.

Die für einen Nato-Beitritt Schwedens noch ausstehende Ratifizierung durch das türkische Parlament hat eine weitere Hürde genommen. Der zuständige Parlamentsausschuss in Ankara schickte am Dienstag das schwedische Nato-Beitrittsprotokoll zur Abstimmung ins Plenum, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Dort muss der Antrag Schwedens auf einen Beitritt zum westlichen Militärbündnis noch abgesegnet werden. Ein Zeitpunkt für die Abstimmung ist noch nicht bekannt.

Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte Schweden im Mai 2022 gemeinsam mit Finnland die Nato-Mitgliedschaft beantragt. Finnland wurde Anfang April als 31. Mitglied im Bündnis willkommen geheißen. Damit auch Schweden aufgenommen werden kann, benötigt es noch die Zustimmung aus der Türkei sowie aus Ungarn. Die zwei Länder sind die beiden letzten Nato-Mitglieder, deren Parlamente die Beitrittsprotokolle für Schweden noch nicht ratifiziert haben.

Die Türkei hatte die Ratifizierung seit mehr als einem Jahr verzögert, Schweden mangelnden Einsatz gegen "Terrororganisationen" wie die kurdische Arbeiterpartei PKK vorgeworfen und ihre Zustimmung verweigert.

Nach Zugeständnissen Schwedens kündigte Präsident Recep Tayyip Erdoğan Ende Oktober an, die Ratifizierung durch das türkische Parlament zu ermöglichen - seither hing diese jedoch in dem Ausschuss fest. Zuletzt hatte Erdoğan die Zustimmung daran geknüpft, dass die USA moderne Kampfjets vom Typ F-16 an die Türkei liefern.

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