Regierung - Regierung Prag:Tschechien plant Stichprobenkontrollen von Einreiseverbot

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Prag (dpa) - Wegen der Corona-Pandemie gilt in Tschechien seit Samstag ein fast völliger Einreisestopp für Ausländer. Feste Kontrollposten an den Grenzübergängen zu den Nachbarstaaten sind indes nicht geplant, wie das Polizeipräsidium in Prag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Die Streifenbeamten würden die Einhaltung der neuen Beschränkungen stichprobenartig kontrollieren. "Wir werden wissen wollen, was die Gründe für die Fahrt sind", sagte der Sprecher. Nicht erlaubt seien in jedem Fall Einkaufsfahrten. Es gibt einen Ermessensspielraum der Beamten.

Tschechien erlaubt Ausländern seit Samstag die Einreise ausdrücklich nur noch in notwendigen Fällen. Ausnahmen gelten unter anderem für Dienstreisen, unerlässliche Familienbesuche, die Teilnahme an Beerdigungen sowie unaufschiebbare Behördenbesuche, wie aus einem Regierungsbeschluss hervorgeht. Die Ausreise bleibt möglich. Die Regierung unter Ministerpräsident Andrej Babis hatte sich besorgt über die Gefahren durch neue Virusmutationen gezeigt.

In den Diskussionsforen der tschechischen Zeitungen stieß die Maßnahme angesichts der massiven Infektionszahlen in Tschechien überwiegend auf Unverständnis. "Unsere Regierung schützt die Ausländer davor, sich bei uns anzustecken", schrieb ein Internet-Nutzer. "Die Virusmutationen werden an der Grenze nicht haltmachen", meinte ein anderer.

Für Reisende aus Risikogebieten, zu denen Tschechien auch Deutschland zählt, gelten bereits seit längerem zahlreiche Einschränkungen. Unter anderem muss ein Einreiseformular ausgefüllt und dem zuständigen Gesundheitsamt ein negativer PCR-Test vorgelegt werden. Die Behörden in Tschechien meldeten am Samstag 8010 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden. Seit Pandemiebeginn gab es mehr als 980 000 bestätigte Infektionen und 16 211 Todesfälle.

© dpa-infocom, dpa:210130-99-235325/2

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