Parteien - München:Chefin der Bayern-SPD: Linksruck und neues Parteiprofil

Miesbach (dpa/lby) - Nur mit einem Linksruck kann die SPD nach Ansicht von Bayerns SPD-Landeschefin Natascha Kohnen ihren bundesweiten Sinkflug bei Wahlen stoppen. "Wir brauchen einen Neuaufbau unserer sozialdemokratischen Ausrichtung. Manche nennen es Linksruck, Ich nenne es Orientierung an unseren Grundwerten. Mit einer klaren Linie, ohne hin und her, keine Hintertürchen, sondern wirklich ganz geradlinig nach vorne", sagte sie am Freitag zum Auftakt der zweitägigen Klausur des Landesvorstands im oberbayerischen Miesbach. Bis Samstagnachmittag sucht das mehr als 30-köpfige Gremium dort nach Wegen aus der Parteikrise.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Miesbach (dpa/lby) - Nur mit einem Linksruck kann die SPD nach Ansicht von Bayerns SPD-Landeschefin Natascha Kohnen ihren bundesweiten Sinkflug bei Wahlen stoppen. "Wir brauchen einen Neuaufbau unserer sozialdemokratischen Ausrichtung. Manche nennen es Linksruck, Ich nenne es Orientierung an unseren Grundwerten. Mit einer klaren Linie, ohne hin und her, keine Hintertürchen, sondern wirklich ganz geradlinig nach vorne", sagte sie am Freitag zum Auftakt der zweitägigen Klausur des Landesvorstands im oberbayerischen Miesbach. Bis Samstagnachmittag sucht das mehr als 30-köpfige Gremium dort nach Wegen aus der Parteikrise.

"In der Aussprache geht es darum, sich klar zu machen, welche Rolle muss der zweitgrößte Landesverband der SPD in Deutschland jetzt einnehmen", sagte Landeschefin Kohnen. Unter Umständen brauche die SPD auch ein neues Grundsatzprogramm, damit die Menschen die SPD wiedererkennen. "Das geht nur gemeinsam mit den anderen Landesverbänden im Süden Deutschlands, mit Baden-Württemberg, mit Hessen, mit Rheinland-Pfalz und Thüringen." Alleine könnten die einzelnen Landesverbände nicht gewinnen. "Die Menschen nehmen uns als eine SPD wahr und nicht als Bayern-SPD oder Hessen-Süd."

"Wir haben es schon vor Jahren versäumt, den Menschen klarzumachen, in welcher Gesellschaft die Sozialdemokratie eigentlich leben will, hier in Deutschland und in Europa", betonte Kohnen. Die sozialdemokratische Erzählung ist weggebrochen. "Wir sind nicht mehr spürbar." Darüber hinaus wünscht sich Kohnen für die Zukunft wieder eine klare Unterscheidbarkeit in der Politik, einen Richtungsstreit zwischen den beiden großen Parteien. "Das hatte sich in den letzten Jahren etwas aufgelöst", sagte sie dem Bayerischen Rundfunk. Kritik an Parteichef Martin Schulz sei aber der falsche Weg.

Bei der Bundestagswahl hatte die SPD mit 20,5 Prozent bundesweit das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Bayernweit sackten die Sozialdemokraten auf 15,3 Prozent der Stimmen ab - bayernweit hat die SPD im Vergleich zu 2013 rund 183 000 Stimmen verloren. Trotz der schlechten Zahlen gebe es aber auch Grund zur Hoffnung: Seit dem Wahlsonntag seien fast 500 Menschen in die SPD in Bayern eingetreten. "Das ist ein extrem ermutigendes Zeichen für uns. Denn es zeigt: Viele wollen mitwirken beim Neuaufbau, bei der Neuorientierung der SPD. Und viele wollen, dass die Sozialdemokratie in unserer Gesellschaft eine Rolle spielt."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: