Konjunktur:Wie bei Plisch und Plum

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Kongeniales Duo: Der damalige CSU-Finanzminister Franz Josef Strauß und sein SPD-Kollege Karl Schiller (v.li.) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz 1968. (Foto: dpa/SZ Photo)

Der Bundeskanzler wünscht sich eine "konzertierte Aktion" und knüpft damit an die Zeit der ersten Großen Koalition an - ein eher ehrgeiziges Unterfangen.

Von Nikolaus Piper

Extreme Zeiten erfordern ungewöhnliche Schritte. Bei der Haushaltsdebatte im Bundestag kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwoch zur allgemeinen Überraschung an, er wolle Gewerkschaften und Arbeitgeber zu einer "konzertierten Aktion" zusammenrufen. "Gemeinsam mit den Sozialpartnern wollen wir diskutieren, wie wir mit der aktuellen Preisentwicklung umgehen", sagte er zur Begründung. Im Mai war die Inflation in Deutschland auf 7,9 Prozent gestiegen, sie ist damit so hoch wie seit 50 Jahren nicht mehr. Ziel soll es offenbar sein, eine Preis-Lohn-Spirale zu verhindern, bei der hohe Preissteigerungen zu noch höheren Lohnforderungen führen und diese zu noch weiter steigenden Preisen. Wegen des Ukraine-Kriegs wird der Preisdruck bis auf Weiteres anhalten, besonders Energie dürfte noch teurer werden.

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