Oberlandesgericht Koblenz:Mutmaßlicher Kriegsverbrecher ab April vor Gericht

Das Türschild des Oberlandesgericht in Koblenz. (Foto: Fredrik von Erichsen/dpa/Archiv)

Er soll sich 2015 dem Islamischen Staat angeschlossen haben. Nun muss sich ein 44-Jähriger vor Gericht verantworten. Was genau wird ihm vorgeworfen?

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Koblenz/Mainz (dpa/lrs) - Ein 44 Jahre alter Mann steht ab Anfang April wegen Kriegsverbrechen und Mordes vor dem Oberlandesgericht Koblenz. Er soll als Mitglied des Islamischen Staates (IS) an mehreren Hinrichtungen in Syrien beteiligt gewesen sein, wie das Gericht unter Bezug auf die Anklage am Montag mitteilte.

Der 44-jährige syrische Staatsangehörige habe sich 2015 dem IS angeschlossen und für diesen etwa Wachdienste übernommen. Bereits kurz danach habe er an einem Checkpoint des IS aus kurzer Entfernung mehrfach auf eine flüchtende Person geschossen, hieß es. Laut Mitteilung soll der Angeklagte zudem vier Kämpfer der oppositionellen Freien Syrischen Armee zu ihrer Hinrichtung transportiert haben. Einen der Gefangenen habe die Gruppe mit einem Seil an ihr Fahrzeug gebunden und ihn mit 40 Kilometern pro Stunde und mehr durch die Stadt geschleift. Dabei sei das Opfer gestorben. Der Angeklagte soll bis Ende Juni 2015 vor Ort Mitglied des IS gewesen sein.

Vor rund einem Jahr wurde der 44-Jährige dann in Mainz festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess gegen den Mann soll am 8. April vor dem Oberlandesgericht Koblenz starten. Ihm wird neben Kriegsverbrechen und Mord auch die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland vorgeworfen. Das Oberlandesgericht hat in dem Verfahren zunächst Termine bis Ende August angesetzt.

© dpa-infocom, dpa:240325-99-456772/3

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: