Irak-Abkommen:Ein Deal für mehr Abschiebungen

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Im Jahr 2022 sind 77 Menschen direkt aus Deutschland in den Irak abgeschoben worden. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Bereits im Mai hat sich die Bundesregierung mit dem Irak auf ein gemeinsames Migrationspapier geeinigt - und schweigt seitdem über das Dokument. Recherchen zeigen, dass der Irak bei der Rückführung seiner Staatsbürger helfen soll.

Von Manuel Bewarder, Kristiana Ludwig und Amir Musawy, Waldheim/Berlin

Ohne das richtige Dokument funktioniert fast nichts in Deutschland. Ahmed Qaro sammelt seine Papiere deshalb in Klarsichtfolien: sein einwandfreies Führungszeugnis, die Arbeitsnachweise. Qaro ist 24 Jahre alt und kommt aus Tal Afar, einem kleinen Ort in der Nähe von Mossul im Irak, wo er, wie er sagt, bis vor knapp vier Jahren als Gemüsehändler arbeitete. Dann verließ er das Land und lebt heute im sächsischen Waldheim, in einer Unterkunft für Geflüchtete. Qaro versuchte, einen Job als Verkäufer zu finden. Er ging zur Berufsschule, arbeitete neun Monate lang als Praktikant bei der Textilhandelskette KiK. Er besuchte einen Integrationskurs, lernte Deutsch. Aber um bleiben zu dürfen, reichte das nicht. Eine Aufenthaltserlaubnis ist das Dokument, das ihm fehlt.

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