- Putin: Welt sollte Lehren aus Erstem Weltkrieg ziehen
- Symbolische Rede des Kremlchefs vor Hintergrund der Ukraine-Krise
"Die Menschheit sollte längst begriffen und die wichtigste Wahrheit anerkannt haben: Gewalt erzeugt Gewalt." Frieden und Wohlstand seien nur durch "guten Willen und Dialog" zu erreichen. Dies seien die Lehren aus Kriegen, sagte der Kremlchef bei der Einweihung eines Denkmals für die Opfer des Ersten Weltkriegs in Moskau.
Der Erste Weltkrieg, sagte Putin, sei ein "tragisches Beispiel" dafür, was passiere, wenn sich Menschen nicht zuhörten oder respektierten. "Er erinnert uns daran, wozu Aggression und Egoismus, maßlose Ambitionen der Staatenführer und politischen Eliten führen, die sich über den gesunden Menschenverstand erheben", sagte Wladimir Putin weiter. Dieser Ehrgeiz habe "den sorgenfreiesten Kontinent der Welt, Europa", ins Chaos geführt.

Julikrise 1914:15 Schritte zum Ersten Weltkrieg
Ein regionaler Konflikt zwischen Österreich-Ungarn und Serbien führt 1914 zu einem Weltkrieg, der alle Kontinente erfasst. Eine Chronologie vom Attentat in Sarajevo bis zum Kriegsbeginn sechs Wochen später.
Russland habe immer nach Frieden gestrebt, sagte Putin. Gleichzeitig sei sein Land aber bereit, Angriffe von außen abzuwehren.Vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs habe Russland sein Bestes getan, um den Konflikt zwischen Serbien und Österreich-Ungarn friedlich zu lösen, ergänze der Kreml-Chef. "Aber Russland wurde nicht erhört und musste seinen slawischen Brüdern zu Hilfe kommen und sich selbst und seine Bürger gegen eine Aggression aus dem Ausland verteidigen."
Die Annexion der Krim durch Russland und die anhaltenden Unruhen in der Ostukraine haben zu einer neuen Eiszeit in den Beziehungen Moskaus zum Westen geführt. Die Europäische Union und die USA verschärften in dieser Woche ihre Sanktionen gegen Russland. Der Westen wirft Moskau vor, die prorussischen Separatisten in der Ostukraine zu unterstützen.