28. Juni 1914: Der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie werden in der bosnischen Hauptstadt Sarajevo von Gavrilo Princip im Auftrag der serbischen Geheimorganisation "Schwarze Hand" erschossen.
5. Juli: Alexander Graf Hoyos, Mitarbeiter im Wiener Außenministerium, reist mit einem Memorandum zur Balkanpolitik und einem Schreiben von Kaiser Franz Joseph I. nach Berlin. Der Monarch bittet den deutschen Kaiser Wilhelm II. um Unterstützung im Kriegsfall mit Serbien.
6. Juli: Wilhelm II. versichert Österreich-Ungarn offiziell mit einem "Blankoscheck" seiner unbedingten Bündnistreue.
20. - 23. Juli: Beim Besuch des französischen Präsidenten Raymond Poincaré in Russland sichern sich beide Staaten Unterstützung im Bündnisfall zu.
23. Juli: Wien stellt ein 48-Stunden-Ultimatum an Serbien. Die gegen Österreich-Ungarn gerichteten Umtriebe sollen unter österreichischer Beteiligung bekämpft und die Schuldigen bestraft werden.
Kriegsausbruch 1914:Mit Hurra ins große Gemetzel
Ein überstolzer Kaiser, jubelnde Soldaten, der Glaube an einen schnellen Sieg: Vor hundert Jahren begann der Erste Weltkrieg. Fotos aus dem Jahr 1914, als die Welt brannte und das alte Europa zerbrach.
25. Juli: Serbien akzeptiert alle Forderungen, soweit sie nicht seine Souveränität einschränken. Wien hält die Antwort für unbefriedigend, bricht die diplomatischen Beziehungen ab und ordnet Teilmobilmachung an. Da Russland Hilfe zusichert, macht auch Serbien teilmobil.
28. Juli: Österreich-Ungarn erklärt Serbien den Krieg. Britische Vermittlungsversuche scheitern, auch weil sie teilweise verschleppt wurden von Teilen der deutschen Führung. Vorgeschlagen war, eine Botschafterkonferenz einzuberufen und direkte Verhandlungen zwischen Russland und Österreich-Ungarn aufzunehmen.
29. Juli: Österreich beschießt Belgrad, London versucht erneut Vermittlung.
30. Juli: Zar Nikolaus II. ordnet die Generalmobilmachung der russischen Armee an.
31. Juli: Berlin verlangt von Paris ultimativ, sich für neutral zu erklären. Der deutsche Kanzler Theobald von Bethmann Hollweg zögert, doch der deutsche Generalstabschef Helmut von Moltke fordert seinen österreichischen Kollegen Franz Conrad von Hötzendorf zur Generalmobilmachung auf, die am 31. Juli erfolgt.
1. August: Russland lässt das deutsche Ultimatum, die Mobilmachung rückgängig zu machen, verstreichen. Deutschland erklärt Russland den Krieg.
3. August: Deutschland erklärt Frankreich den Krieg.
4. August : Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in die neutralen Länder Luxemburg und Belgien erklärt Großbritannien dem Deutschen Reich den Krieg.
6. August: Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Russland.
8. August: Großbritannien erklärt Österreich-Ungarn den Krieg.
Alle kontinentaleuropäischen Großmächte greifen zu den Waffen. Der Erste Weltkrieg hat begonnen.
Erzherzog Franz Ferdinand:Der Jäger, der zum Opfer wurde
Er tötete hunderttausende Tiere, galt als liebevoller Vater und Ehemann, wurde vom Kaiser gedemütigt und plante den Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn zu reformieren: Über Erzherzog Franz Ferdinand, dessen Tod den Ersten Weltkrieg auslöste.
Mit Material von dpa.