Klimaprotest:Polizei hörte Gespräche der "Letzten Generation" mit Journalisten ab

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Aktivisten der "Letzten Generation" werden bei einer Blockadeaktion in Berlin von der Straße entfernt. Auch hinter den Kulissen ist der Staat gegen die Gruppe aktiv. (Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Pressetelefon, Privathandys, auch E-Mails und Standortdaten: Im Oktober 2022 begann das Bayerische Landeskriminalamt damit, die Klimaprotestgruppe zu überwachen. Ob das die Pressefreiheit berührt, interessierte offenbar wenig.

Von Ronen Steinke, Berlin

Bei ihren Ermittlungen gegen die Klimaprotestgruppe "Letzte Generation" hat die Generalstaatsanwaltschaft München offenbar monatelang zahlreiche Gespräche mit Journalisten abhören lassen. Dies geht aus internen Unterlagen hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorliegen. Die Ermittler, die dem Verdacht nachgehen, die "Letzte Generation" habe eine "kriminelle Vereinigung" gebildet, haben demnach einen Festnetzanschluss mit Berliner Vorwahl überwacht, den die "Letzte Generation" als ihr offizielles Pressetelefon bewirbt.

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