München (dpa/lby) - Experten von Alpenverein, Umwelt- und Naturschutzverbänden haben die geplante Skischaukel am Riedberger Horn im Allgäu in einer Landtags-Anhörung erneut scharf kritisiert. Der Bund-Naturschutz-Vorsitzende Hubert Weiger sprach am Donnerstag von der Gefahr eines Dammbruchs, wenn der sogenannte Alpenplan dafür geändert werde. Eine Ausnahmegenehmigung werde andere Ausnahmen nach sich ziehen. Der Vorsitzende des Landesbunds für Vogelschutz, Norbert Schäffer, warnte sogar, eine Änderung könne eine Lawine auslösen. Tourismus-Vertreter aus dem Allgäu verteidigten dagegen die Pläne.
Die Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein wollen ihre beiden Skigebiete mit einem neuen Lift verbinden, um der Konkurrenz in Österreich zu trotzen. In Bürgerbefragungen hat sich die Bevölkerung dort für die Skischaukel ausgesprochen. Heimatminister Markus Söder (CSU) argumentiert, nur ein sehr kleiner Teil der strengsten Alpen-Schutzzone C sei betroffen. Im Gegenzug sollen andere hochwertige Flächen strenger geschützt werden. Das Kabinett hat dies schon beschlossen - nun ist der Landtag am Zug. Oppositionsparteien, Naturschützer und verschiedene Verbände kritisieren das Vorgehen der Staatsregierung als Taschenspielertrick - und drohen mit Klagen.