Magdeburg:Schulen sollen Demonstranten melden: Aktion vor dem Landtag

Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt sollen Schulen dem Landesschulamt melden, wenn Schülerinnen und Schüler während der Unterrichtszeit an Demonstrationen teilnehmen. Ein entsprechendes Schreiben auch mit der Erläuterung der Rechtslage sei an alle Schulen gegangen, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums in Magdeburg am Freitag. Zuvor hatte die "taz" berichtet. Der Sprecher sagte, Namen sollten nicht gemeldet werden, es gehe um Zahlen und darum, einen Überblick zu bekommen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt sollen Schulen dem Landesschulamt melden, wenn Schülerinnen und Schüler während der Unterrichtszeit an Demonstrationen teilnehmen. Ein entsprechendes Schreiben auch mit der Erläuterung der Rechtslage sei an alle Schulen gegangen, sagte ein Sprecher des Bildungsministeriums in Magdeburg am Freitag. Zuvor hatte die „taz“ berichtet. Der Sprecher sagte, Namen sollten nicht gemeldet werden, es gehe um Zahlen und darum, einen Überblick zu bekommen.

Rund 200 Schüler und Studenten demonstrierten am Freitagvormittag erstmals vor dem Landtag in Magdeburg unter dem Motto „Fridays for Future“ für den Klimaschutz. Sie kamen mit Trillerpfeifen und Plakaten auf dem Domplatz zusammen. Mit Sprüchen wie „Fehlstunden verkraftet man - Klimawandel eher nicht so“ oder „Wir wollen auch in 80 Jahren noch unseren Namen tanzen können“ protestierten die Schüler gegen die aktuelle Klimapolitik.

Bildungsminister Marco Tullner (CDU) war bei der Demo dabei. „Meinungsfreiheit und Schulpflicht stehen hier in Konkurrenz - wir verhaften natürlich niemanden deswegen, aber Schulpflicht bleibt Schulpflicht.“ Natürlich sollten sich Schüler engagieren, es sei aber unverständlich, warum dies nicht am Wochenende oder Nachmittag möglich sei. Für das Schuleschwänzen gebe es Regeln und Konsequenzen wie beispielsweise einen unentschuldigten Fehltag.

Für den 17-jährigen Schüler Alexander Hartung hingegen ist es selbstverständlich, zu demonstrieren: „Ich würde das auch machen, wenn es eine Strafe gäbe“, erklärte der 17-Jährige. „Die alten Politiker müssen nicht mehr mit den Konsequenzen ihrer Klimapolitik leben - wir schon.“

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: