Landtag - Hannover:Politiker ziehen bei Waldrettung an einem Strang

Hannover (dpa/lni) - Angesichts erschreckender Bilder zerstörter Waldflächen in Niedersachsen ziehen die Politiker an einem Strang. Alle Parteien im Landtag haben am Freitag Konzepte zur Waldrettung, zur Unterstützung betroffener Waldbesitzer und Anpflanzungen klimabeständigerer Baumarten gefordert. Nach der Diskussion über entsprechende Anträge von FDP und Grünen und einer CDU-Anfrage soll im Agrarausschuss über das weitere Vorgehen zum Wiederaufforsten von inzwischen über 20 000 Hektar zerstörter Waldflächen beraten werden. Ursachen sind die Trockenheit, Stürme und der anhaltende Borkenkäferbefall.

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Hannover (dpa/lni) - Angesichts erschreckender Bilder zerstörter Waldflächen in Niedersachsen ziehen die Politiker an einem Strang. Alle Parteien im Landtag haben am Freitag Konzepte zur Waldrettung, zur Unterstützung betroffener Waldbesitzer und Anpflanzungen klimabeständigerer Baumarten gefordert. Nach der Diskussion über entsprechende Anträge von FDP und Grünen und einer CDU-Anfrage soll im Agrarausschuss über das weitere Vorgehen zum Wiederaufforsten von inzwischen über 20 000 Hektar zerstörter Waldflächen beraten werden. Ursachen sind die Trockenheit, Stürme und der anhaltende Borkenkäferbefall.

"Die Situation in unseren Wäldern ist absolut dramatisch und wir müssen vollkommen neu denken", sagte der FDP-Abgeordnete Hermann Grupe. Die Schäden summierten sich inzwischen auf mehrere Hundert Millionen Euro und die vom Land bereits angekündigte Unterstützung in Höhe von 1,5 Millionen Euro könne allenfalls eine erste Soforthilfe sein. Auch der AfD-Abgeordnete Stefan Wirtz, der "eine Sachdebatte ohne Klimapanik" anmahnte, nannte die zugesicherte Summe "einen Tropfen auf den heißen Stein". "Wir brauchen ein massives Waldrettungsprogramm auch in Niedersachsen", sagte der Grünen-Abgeordnete Christian Meyer. Länder wie Hessen und Thüringen hätten bereits dreistellige Millionensummen zur Waldrettung angekündigt.

"Wir werden unsere Waldbesitzer nicht alleine lassen", betonte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU). "Es wird Geld geben." Die Höhe der finanziellen Unterstützung für Aufforstungen werde Niedersachsen Ende September nach dem Klima- und Waldgipfel in Berlin konkreter beziffern können. Dabei werde das Aufforsten etliche Jahre dauern, schon weil Pflanzgut für neue Bäume nicht unbegrenzt zur Verfügung steht.

In der Frage der Waldrettung bestehe "weitgehend Konsens", betonte der CDU-Abgeordnete Helmut Dammann-Tamke. Um die Schäden zu beseitigen und den Wald fit zu machen für den Klimawandel, müssten die Kapazitäten der Baumschulen erweitert und mehr Waldarbeiter und Förster ausgebildet werden. "Wir brauchen eine auf Jahre angelegte finanzielle Unterstützung unserer Waldbesitzer", betonte Dammann-Tamke.

"Wir brauchen einen radikalen Klimaschutz, wenn wir unseren Wald erhalten wollen", forderte die Grünen-Abgeordnete Miriam Staudte. "Die Wahrheit ist, dass der Klimawandel in den Wäldern angekommen ist." Künftig werde es nicht mehr darum gehen, mit dem Wald Geld zu machen, sondern ihn zu erhalten. Für Anpflanzungen müssten Baumarten aus anderen europäischen Ländern geprüft werden, die wetterbeständiger seien.

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