Landtag - Hannover:Landarztquote in Niedersachsen kommt

CDU
Ein Schild weist an der Eingangstür auf eine Landarztpraxis hin. Foto: Holger Hollemann/dpa/archiv (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hannover (dpa/lni) - CDU und SPD in Niedersachsen haben sich im Grundsatz auf die Einführung einer Landarztquote zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung auf dem Land verständigt. "Wir werden als CDU den Vorschlag der SPD mitunterstützen", sagte CDU-Fraktionschef Dirk Toepffer am Freitag in Hannover. Nach langer Uneinigkeit ist damit der Streit der beiden Regierungsfraktionen beendet.

Die Quote soll helfen, mehr Hausärzte für ländliche Regionen zu gewinnen. Dazu würde das Land einen Teil der Medizinstudienplätze - voraussichtlich zehn Prozent - an Bewerber vergeben, die sich verpflichten, sich später in einem unterversorgten Gebiet niederzulassen. "Die Landarzt- oder Hausarztquote ist ein legitimes Mittel, um die Versorgung zu verbessern", sagte Toepffer. Sie sei aber kein Allheilmittel.

Verständigen wollen CDU und SPD sich noch darauf, ob von den bestehenden Studienplätzen zehn Prozent an künftige Landärzte vergeben werden, oder ob zusätzliche Studienplätze zu diesem Zweck geschaffen werden. Diese könnten dann an Bewerber mit einem etwas geringeren Notenschnitt vergeben werden. Die SPD-Fraktionschefin Johanne Modder hatte am Donnerstag auf eine zügige Einigung gepocht. Spätestens zum Wintersemester 2021/22 solle eine sogenannte Landarztquote greifen, "wenn's geht, schon früher".

Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) hatte sich lange gegen die von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) im Wahlkampf geforderte Ärztequote gesperrt, zuletzt aber Kompromissbereitschaft signalisiert.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: