Husum:Von Husum in die Slowakei: Geschwader über Patriots

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Einen Tag nachdem die Bundeswehr mit der Verlegung des Flugabwehrraketensystems Patriot in die Slowakei begonnen hat, hat das Flugabwehrraketengeschwader 1 in...

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Husum (dpa/lno) - Einen Tag nachdem die Bundeswehr mit der Verlegung des Flugabwehrraketensystems Patriot in die Slowakei begonnen hat, hat das Flugabwehrraketengeschwader 1 in Husum über die Einsatzmöglichkeiten des Systems informiert. Details zur Anzahl der verlegten Systeme, wann sie in der Slowakei ankommen und welchen Weg dahin sie nehmen, wurden nicht genannt. „Es geht darum, die Ostflanke der Nato zu stärken“, sagte der Kommodore des Geschwaders 1, Oberst Jörg Sievers, am Donnerstag in Husum.

Dem Geschwader sind drei Flugabwehrraketengruppen unterstellt - eine in Husum und zwei in Mecklenburg-Vorpommern. Deutschland verfügt noch über 12 Abschussanlagen, von denen nun mindestens eine in die Slowakei geht. Vier der Patriotsysteme sind in Schleswig-Holstein stationiert, acht in Mecklenburg-Vorpommern. Der Einsatz der Patriots erfolgt den Angaben zufolge grundsätzlich im multinationalen Verbund. Das Geschwader ist seit 2019 durchgängig der Nato unterstellt, wie Sievers sagte. Die Verlegezeit dauere zwischen 30 Tage und einer Woche.

Nach dem Willen der Bundesregierung sollen die Soldaten aus Husum mit ihrer Stationierung einen Beitrag zum Schutz des an die Ukraine grenzenden Nato-Partners leisten. Derzeit gehe man von einer Einsatzzeit von sechs Monaten in der Slowakei aus, sagte Sievers. Das slowakische Parlament hatte am Dienstag mit deutlicher Mehrheit für die Stationierung deutscher und anderer Nato-Truppen gestimmt. Die Stationierung ist eine Reaktion der Nato auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

Das Patriot-System (Phased Array Tracking Radar to Intercept on Target) ist die schnelle Reaktion auf die Bedrohung. Die Waffe dient zur Bekämpfung von Flugzeugen, taktischen ballistischen Raketen und Marschflugkörpern. Der Abschuss erfolgt aus der mobilen Startstation (Launcher), die kistenförmig und hydraulisch ausrichtbar auf einem vierachsigen Lastwagen angebracht ist. Das Gesamtsystem ist ein kleiner Technikpark mit Feuerleitstand, Logistik, Stromerzeugung und Radargeräten. Die Abwehrraketen wirken in eine Höhe von 30 Kilometern und können damit anfliegende Flugzeuge und Raketen, die aus bis zu 1000 Kilometern abgeschossen werden, abfangen.

© dpa-infocom, dpa:220317-99-563282/2

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