Berlin:Polizei zieht Bilanz nach Ausschreitungen in Neukölln

Teilnehmer einer verbotenen Pro-Palästina-Demonstration zünden in der Nähe der Sonnenallee im Bezirk Neukölln Pyrotechnik. (Foto: Paul Zinken/dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Nach den jüngsten pro-palästinensischen Ausschreitungen in Berlin-Neukölln hat die Polizei am Donnerstag eine erste Bilanz vorgelegt. Demnach gab es im Verlauf zahlreicher Vorfälle zusammen 194 Freiheitsbeschränkungen, zudem wurden 274 Ordnungswidrigkeiten- und Strafanzeigen geschrieben. Verfahren eingeleitet wurden etwa wegen Widerstands und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, versuchter Gefangenenbefreiung, schweren Landfriedensbruchs, Volksverhetzung, Körperverletzungsdelikten, Beleidigung, Bedrohung, Verstößen gegen Betäubungsmittel- oder Sprengstoffgesetz.

Den Angaben zufolge wurden 65 Polizistinnen und Polizisten verletzt, einer habe seinen Dienst beenden müssen. Auch bei Tatverdächtigen und Personen, die Einsatzkräfte angegriffen hätten, sei es zu Verletzungen gekommen, hieß es.

Nach Angaben der Polizei waren überwiegend kleinere Gruppen für Straf- und Gewalttaten verantwortlich. Bei der Mehrheit der Menschen auf der Straße habe es sich um Anwohnende, Lokalgäste sowie eine Vielzahl Schaulustiger gehandelt.

Vier Mal sei der Wasserwerfer eingesetzt worden. Zwei Mal gegen Personen zur Räumung der Sonnenallee und zwei Mal zum Löschen brennender Autoreifen sowie brennender Müllcontainer.

Im Stadtteil Mitte beschädigten Unbekannte den Angaben zufolge an einem Gebäude in der Breiten Straße eine am Eingang gehisste israelische Flagge mit Farbe. In Wilmersdorf wurde an der Fassade eines Gebäudes eine Farbschmiererei mit israelfeindlichem Inhalt festgestellt. Im gesamten Stadtgebiet sei es zu zahlreichen Sachbeschädigungen im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt gekommen, hieß es.

© dpa-infocom, dpa:231019-99-629128/2

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