Koblenz (dpa/lrs) - Muslime haben das jüngst beschlossene Burkini-Verbot für Koblenzer Schwimmbäder kritisiert. „Öffentliche Güter und Serviceleistungen sollten allen Bürgern offenstehen, eben auch solchen Frauen“, sagte die rheinland-pfälzische Landesvorsitzende des Zentralrats der Muslime, Malika Laabdallaoui, am Montag. Stadträte sollten die Interessen aller Bürger vertreten und damit auch die Interessen von Minderheiten - „und nicht die politisch relevanten populistischen Gruppierungen anfüttern“, betonte sie.
Der Koblenzer Stadtrat hatte vergangenen Freitag mit knapper Mehrheit beschlossen, dass Badegäste „den Nassbereich“ der Schwimmbäder nur in Badehose, Badeanzug, Bikini oder Badeshorts betreten dürfen. Nur für Leistungsschwimmer seien Neoprenanzüge im Training zugelassen. Für den Antrag der Freien Wähler und der CDU hatten 24 Ratsmitglieder gestimmt. 22 waren dagegen. Im Schulsport dagegen ist Ganzkörper-Badebekleidung weiter für Muslimas erlaubt, da es sich dabei um eine schulische Pflichtveranstaltung handele.