Kommunen - Augsburg:Stadtrat diskutiert über umstrittenen Süchtigentreffpunkt

Augsburg (dpa/lby) - Im Augsburger Stadtrat wird heute über die seit Monaten geplante Einrichtung eines Treffpunkts für Süchtige diskutiert. Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD) will für Drogenabhängige einen festen Anlaufpunkt schaffen, um Konflikte zu entschärfen. Doch das Projekt ist selbst innerhalb der schwarz-rot-grünen Stadtregierung umstritten.

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Augsburg (dpa/lby) - Im Augsburger Stadtrat wird heute über die seit Monaten geplante Einrichtung eines Treffpunkts für Süchtige diskutiert. Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD) will für Drogenabhängige einen festen Anlaufpunkt schaffen, um Konflikte zu entschärfen. Doch das Projekt ist selbst innerhalb der schwarz-rot-grünen Stadtregierung umstritten.

Der Bahnhof im Stadtteil Oberhausen gilt seit Jahren als Szenetreff und Kriminalitätsschwerpunkt. Am dortigen Helmut-Haller-Platz hat die Polizei in den ersten neun Monaten dieses Jahres 170 Straftaten registriert. Dies ist fast eine Verdoppelung gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016. Die Polizei hat ihre Kontrollen am Oberhauser Bahnhof verstärkt. Dies habe allerdings zum Anstieg der registrierten Straftaten beigetragen, erklärt Polizeisprecher Thomas Rieger. Denn Drogendelikte wären ohne Polizeikontrollen sonst nicht erfasst worden.

Stadtreferent Wurm wollte zunächst in der Nähe des Helmut-Haller-Platzes den Szenetreffpunkt in einer ehemaligen Gaststätte einrichten. Nachdem es dort Anwohnerproteste gab, ist nun eine frühere Apotheke für das Projekt vorgesehen.

Die Polizei begrüßt die Einrichtung eines Szenetreffs. Dieser dürfe aber kein rechtsfreier Raum werden, Polizeikontrollen müssten möglich bleiben, erklärt Rieger. Eine "Fixerstube" zum Konsum illegaler Drogen lehnt die Polizei ab. In dem Aufenthaltsraum müssten die Alkoholiker und die sonstigen Drogenabhängigen von Sozialarbeitern betreut werden.

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