Nach dem Ausstieg Donald Trumps aus dem Pariser Klimaabkommen, verlangt der konservative "Berliner Kreis" in der CDU auch hierzulande einen radikalen Kurswechsel der Klimapolitik. In einer Erklärung fordert die Parteigruppierung ein Ende der "moralischen Erpressung" durch die Klimaforschung und den "Abschied von deutschen Sonderzielen" bei der Bekämpfung der Treibhausgase. Das berichtet das ARD-Hauptstadtstudio. Die Erklärung wurde bei einer internen Veranstaltung des "Berliner Kreises" in den Fraktionsräumen der CDU/CSU im Berliner Reichstag vorgestellt und ins Netz gestellt.
Die Autoren des Textes, unter ihnen die Bundestagsabgeordneten Philipp Lengsfeld und Sylvia Pantel, bestreiten demnach eine "solitäre Rolle des Treibhauseffektes" und wenden sich gegen einen einseitig negativen Blick auf die Folgen der Erderwärmung.
So seien "die mit dem Schmelzen des polaren Meereises verbundenen Chancen (eisfreie Nordpassage, neue Fischfangmöglichkeiten, Rohstoffabbau) vermutlich sogar größer als mögliche negative ökologische Effekte", schreiben die CDU-Politiker. Den Weltklimarat IPCC bezeichneten sie als eine Art "Weltrettungszirkus", das Erneuerbare Energiengesetz solle abgeschafft werden.
Trump hatte den Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen am Donnerstag verkündet und dies mit einer stärkeren Berücksichtigung von US-Interessen begründet. International war sein Schritt scharf kritisiert worden. Ziel des Abkommens ist es, die Erderwärmung durch eine Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen auf unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.