Katargate:Eine Marienerscheinung, die Zweifel weckt

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Aus der Untersuchungshaft entlassen: die griechische Europaparlamentarierin Eva Kaili im April. (Foto: SIMON WOHLFAHRT/AFP)

Die Ermittlungen im Fall Katargate galten lange als Glanzstück der belgischen Justiz. Nun bekommt das Bild Risse: Wurde eine Belgierin allzu schonend behandelt?

Von Josef Kelnberger, Brüssel

Als Symbolfigur des Rechtswesens gilt eigentlich Justitia, die römische Göttin der Gerechtigkeit. In Belgien ist das anders. Dort hält es die Justiz mit der Muttergottes. Das legt jedenfalls ein Interview mit Frédéric van Leeuw nahe, dem obersten Staatsanwalt Belgiens. Gegenüber der Brüsseler Zeitung Le Soir erwiderte er auf die Frage, warum seine Behörde so großen Aufwand treibt im Korruptionsskandal rund um das Europaparlament: Es sei mit der Justiz wie mit der Muttergottes, "wenn sie den Menschen nicht hin und wieder erscheint, breitet sich der Zweifel aus". Die Justiz müsse sich den Korrupten dieser Welt immer wieder in Erinnerung rufen.

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