Boris Johnson:Der Premier geht - und hinterlässt ein Land im freien Fall

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Ein wesentlicher Teil von Johnsons Hinterlassenschaft ist die Marginalisierung der gemäßigten Mitte. Seine Lust am Polarisieren war immer sein wichtigstes Werkzeug. (Foto: Andrew Parsons/imago images)

Trotzdem preisen ihn seine Anhänger als erfolgreichsten Politiker seiner Generation. Boris Johnson ist jetzt jedenfalls erst mal weg - die Frage ist nur, für wie lange.

Von Michael Neudecker, London

Als Boris Johnson Korrespondent in Brüssel war, sperrte er nachmittags gegen vier oft seine Bürotür ab, damit ihn keiner stört, wenn er seine Pflanze beschimpft. In seinem Büro stand, so hat es seine damalige Kollegin Sonia Purnell vor Kurzem erzählt, nicht nur ein riesiger Schreibtisch, sondern auch eine Yucca-Pflanze. Am Nachmittag, wenn die Deadline für den Andruck näher kam, begann also Johnson, ebenjene Pflanze anzubrüllen. Kurze Worte, laut Purnell, "real abuse", schlimme Sachen, dann: Stille, gefolgt von hektischem Tastaturklicken.

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