Wahlen in Italien:Protest und Apathie

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Giorgia Meloni von den Fratelli d'Italia auf einem Wandbild in Rom - als Hexe, die Italien verführt. Manche Italiener haben lieber gar nicht gewählt. (Foto: Gregorio Borgia/AP)

Die Italiener haben immer weniger Lust zu wählen, die Beteiligung ist auf ein historisches Tief gefallen. In anderen Ländern Europas sieht es ähnlich aus. Die Ursachen liegen auf der Hand, werden aber zu wenig diskutiert.

Von Markus C. Schulte von Drach, München

Die Wahl in Italien ist nicht nur historisch, weil mit der Postfaschistin Giorgia Meloni eine rechtsextreme Politikerin auf dem Weg ins Amt der Premierministerin ist. Auch die Wahlbeteiligung ist so gering gewesen wie noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg: Lediglich 64 Prozent der insgesamt 46 Millionen Wahlberechtigten gaben am vergangenen Sonntag ihre Stimme ab, etwa 16 Millionen verzichteten darauf. Bei den Parlamentswahlen 2018 waren noch 73 Prozent zur Wahl gegangen. Auf die größten Parteien bezogen, bedeutet das: Die rechten Fratelli d'Italia haben zwar 26 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten, aber nur 17 Prozent der Wahlberechtigten insgesamt haben für sie gestimmt. Die Partito Democratico kam auf 19 Prozent der Stimmen, aber nur auf zwölf Prozent der Wahlberechtigten.

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