Bundesregierung:Heil und Baerbock wollen Pflegekräfte in Brasilien anwerben

Zwei Pflegerinnen schieben in einem Klinikum in Hamburg Patienten mit Rollstühlen durch einen Flur. (Foto: Daniel Bockwoldt/dpa)

In dem südamerikanischen Land sei das Arbeitskräftepotenzial im Pflegebereich groß, sagte der Bundesarbeitsminister. Es ist wohl nicht der einzige Staat, der Teil einer "Anwerbe-Strategie" werden soll.

Die Ampel-Koalition will mehr Pflegekräfte aus Ländern mit einem großen Arbeitskräftepotenzial wie Brasilien anwerben. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung, man werde "gemeinsam mit der Wirtschaft eine Anwerbe-Strategie in Ländern umsetzen, in denen es mehr junge und gut ausgebildete Menschen gibt, als der dortige Arbeitsmarkt aufnehmen kann".

Er werde im Juni gemeinsam mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nach Brasilien reisen, denn dort sei das Arbeitskräftepotenzial im Pflegebereich sehr groß. Darüber hinaus gebe es Absprachen mit Indonesien und Mexiko.

"Wir werden dabei sehr sensibel vorgehen, damit wir keinem Land die Arbeitskräfte nehmen, die es selber braucht", sagte Heil. "Wir profitieren, die Herkunftsländer profitieren, etwa indem wir uns in der Ausbildung vor Ort engagieren, und die Menschen, die zu uns kommen, profitieren: durch einen gut bezahlten Job für sie selbst und vielleicht auch durch die Möglichkeit, Familienangehörige in der Heimat finanziell zu unterstützen."

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