Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" haben am Vormittag die Flughäfen in Hamburg und Düsseldorf lahmgelegt. In Hamburg wurde der Flugverkehr für knapp vier Stunden komplett eingestellt. Zum Start der Sommerferien waren die Aktivisten am Morgen mit Fahrrädern auf das Flugfeld vorgedrungen und hatten sich nahe der Start- und Landebahnen festgeklebt. Am Düsseldorfer Flughafen kam es wegen einer ähnlichen Aktion zu Verspätungen und Flugumleitungen.
In Hamburg wurde der Flugbetrieb um 9.50 Uhr wiederaufgenommen. Die zentrale Sicherheitskontrolle sowie die Check-in-Schalter in den Terminals sind wieder geöffnet. Knapp zwanzig Flüge wurden gestrichen, ankommende Flugzeuge mussten zu anderen Flughäfen umgeleitet werden.
Die für den Hamburger Flughafen zuständige Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) kritisierte die Aktion. "Viele Familien haben sich auf den Ferienbeginn gefreut. Für diese sind die Folgen der Aktion sehr bitter." Protest dürfe sein. "Aber auf Flughafen-Rollbahnen ist er nicht nur gefährlich für die Protestierenden selbst, sondern auch ein schwerer Eingriff in die Flugsicherheit."
"Verbrecher": Hamburgs CDU-Fraktionsvorsitzender mit scharfer Kritik
Deutliche Worte fand auch der Vorsitzende der CDU-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft, Dennis Thering. "Heute ist der erste Ferientag und ausgerechnet heute blockieren die Verbrecher der Letzten Generation den Flughafen." Damit ruinierten sie vielen erholungsbedürftigen Eltern und Kindern den Start in die Ferien. Seiner Ansicht nach sei dies genau so geplant gewesen. "Das ist eine gezielte Attacke auf Hamburgs Familien und dem Klimaschutz dient es überhaupt nicht."
Auf Twitter schreiben die Umweltaktivisten zu den Aktionen: "Wir protestieren gegen die Planlosigkeit und den Gesetzesbruch der Regierung in der Klimakrise." Bundesverkehrsminister Volker Wissing kritisierte die Aktionen scharf. "Diese gefährlichen Eingriffe in den Verkehr müssen ein Ende haben. Was die 'Letzte Generation' betreibt, ist kein Klimaschutz sondern Kriminalität", sagte der FDP-Politiker dem Nachrichtenportal t-online. Der Rechtsstaat müsse hier hart durchgreifen.