Extremismus - München:Knobloch: Rechtspopulismus wie ein Virus

München (dpa/lby) - Angesichts steigender Zahlen antisemitischer Straftaten hat die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, vor dem Erstarken rechter Parteien und Gruppierungen gewarnt. "Rechtspopulismus und -extremismus haben stark zugenommen und wirken leider bis in die Mitte der Gesellschaft. Pegida und Co. sowie die AfD haben diesen Virus in Deutschland ausbrechen lasen", sagte sie laut Mitteilung am Freitag. "Wir erleben eine ungeahnte Renaissance antijüdischer Ressentiments und Verschwörungstheorien. Die Tabus sind gefallen."

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München (dpa/lby) - Angesichts steigender Zahlen antisemitischer Straftaten hat die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, vor dem Erstarken rechter Parteien und Gruppierungen gewarnt. "Rechtspopulismus und -extremismus haben stark zugenommen und wirken leider bis in die Mitte der Gesellschaft. Pegida und Co. sowie die AfD haben diesen Virus in Deutschland ausbrechen lasen", sagte sie laut Mitteilung am Freitag. "Wir erleben eine ungeahnte Renaissance antijüdischer Ressentiments und Verschwörungstheorien. Die Tabus sind gefallen."

Im ersten Halbjahr 2017 wurden 681 antisemitische Delikte erfasst, wie aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine schriftliche Frage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Volker Beck hervorgeht. Im selben Zeitraum 2016 waren es 654. Das Ministerium registrierte innerhalb der ersten sechs Monate dieses Jahres zudem unter anderem 15 Gewaltdelikte sowie 434 Fälle von Volksverhetzung.

"Das entspricht leider der alltäglichen Erfahrung in unseren Gemeinden", sagte Knobloch. Für eine systematische, gesamtgesellschaftliche Bekämpfung der Judenfeindlichkeit forderte die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland erneut einen Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung.

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