Wilhelmshaven (dpa/lni) - Nach mehrmonatigem Einsatz im Mittelmeer ist die Fregatte „Hamburg“ zum Marinestützpunkt in Wilhelmshaven zurückgekehrt. Das Schiff habe wie geplant angelegt, sagte ein Sprecher am Sonntag. Die mehr als 200 deutschen Soldaten an Bord hatten seit August im Rahmen der EU-Operation „Irini“ die Einhaltung des UN-Waffenembargos gegen Libyen kontrolliert. Sie stoppten unter anderem einen Tanker, der illegal Kerosin in das Bürgerkriegsland bringen sollte. Aufsehen verursachte die Durchsuchung eines verdächtigen türkischen Containerschiffes, die wegen eines Vetos der türkischen Regierung abgebrochen werden musste.
Der „Hamburg“ sei es gelungen, einen „sichtbaren und signifikanten Beitrag zur Stabilisierung im Seegebiet vor Libyen zu leisten“, sagte der Kommandant, Fregattenkapitän Jan Fitschen. „Im August dieses Jahres wusste keiner, was auf uns zukommt.“ Die Besatzung sei als schlagkräftige Gemeinschaft zusammengewachsen: „Dies ist unter den besonderen Corona-Bedingungen eine große und nicht selbstverständliche Leistung eines jeden Einzelnen.“
Anders als ursprünglich geplant wird es wegen der strengen Corona-Beschränkungen keinen Empfang der Besatzung auf der Pier geben. „Nach fast fünf Monaten an Bord können wir uns alle jetzt nicht wie erhofft auf unbeschwerte Weihnachtsfeiertage freuen, sondern müssen uns direkt mit den Auswirkungen des Corona-Lockdowns beschäftigen“, sagte Fitschen. Das trübe nach den „vergleichsweise unbeschwerten Tagen an Bord ein wenig die Vorfreude“.